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Zusammenhang
zwischen Abtreibung und Depression fraglich
Allgemeiner psychischer
Zustand von größerer Bedeutung
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Tempe/Boulder
(pte/28.10.2005/09:15) - Es gibt keinen sicheren Beweis dafür, dass eine
erste Abtreibung zu einem erhöhten Depressionsrisiko führt. Zu diesem
Ergebnis ist eine Untersuchung der beiden Wissenschafterinnen Nancy
Russo von der Arizona State University
http://www.asu.edu und
Sarah Schmiege von der University of Colorado
http://www.colorado.edu gekommen. Eine kürzlich erschienene Studie
hatte einen direkten Zusammenhang hergestellt. Für Russo und Schmiege
ist der allgemeine psychische Zustand für die Voraussage eines
Depressionsrisikos von größerer Bedeutung. Abtreibungsgegner vertreten
die Position, dass Abtreibungen zu einer psychologischen Schädigung
führen. Die Ergebnisse der aktuellen Studie wurde im British Medical
Journal
http://bmj.bmjjournals.com veröffentlicht.
Die Wissenschafterinnen konzentrierten sich auf amerikanische Frauen,
die eine unerwünschte Schwangerschaft entweder abgebrochen oder
ausgetragen hatten. Es zeigte sich, dass Frauen, die sich für einen
Abbruch entschieden hatten, über weniger Depressionen berichteten. Dabei
könnten Unterschiede beim Einkommen und der Ausbildung zwischen den
beiden Gruppen eine Rolle gespielt haben. Jene Frauen, die eine
Abtreibung vornehmen ließen, verfügten über größere finanzielle
Ressourcen. Sie neigten ebenfalls dazu allgemein weniger Kinder zu
haben. Große Familien wurden bereits in der Vergangenheit mit einem
erhöhten Depressionsrisiko in Zusammenhang gebracht. Diese Ergebnisse
legten laut den Forscherinnen nahe, dass sich die Forschung besonders
auf die Verbesserung der Situation von jungen Frauen konzentrieren
sollte, die ein ungewolltes Kind zur Welt gebracht haben.
Die Unterschiede in den Ergebnissen der beiden Studien könnten laut
Russo und Schmiege auf die Art der Durchführung zurückzuführen sein. In
der ersten Studie konzentrierten sich die Wissenschafter auf Frauen mit
ungeplanten Schwangerschaften. Das bedeutet, dass manche der
Schwangerschaften zwar ungeplant aber trotzdem gewollt gewesen sein
könnten. Bei der aktuellen Studie stellte Russo sicher, dass nur Frauen
mit ungewollten Schwangerschaften teilnahmen. Der zeitliche Abstand
zwischen Schwangerschaft und der Feststellung einer möglichen Depression
lag zwischen vier und zehn Jahren.
(Ende)
Quelle: pressetext nachrichtenagentur GmbH |
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