Der Wecker klingelt:
Zeit zum Aufstehen.
Doch das Bett
Zieht wie magnetisch;
Die bleierne Müdigkeit
Will nicht weichen.
Wenn da nicht
Eine Verpflichtung wäre,
Würde es liegenbleiben,
Ganz friedlich schlafen,
Und am liebsten
Nicht mehr aufwachen.
Alles ist hoffnungslos,
Und das Leben
Ist sowieso sinnlos.
Man könnte es
Auch gleich beenden;
Was spricht dagegen?
Irgendwann muss man
Doch ohnehin sterben;
Spätestens in wenigen
Milliarden von Jahren,
Wenn die Sonne
Alles Leben verbrennt.
Es sitzt da
Und fühlt sich
Alt und schwach,
Wenn es denn
Außer der Leere
Überhaupt etwas fühlt.
Das gespiegelte Gesicht
Wirkt wie versteinert,
Mit stumpfem Blick.
Kann die Müdigkeit
Organische Ursachen haben?
Wahrscheinlich eher nicht.
Der ganze Vormittag
Und der Mittag:
Eine zähe Masse
Aus dickflüssigen Gedanken
Und einsilbigen Gesprächen
Von geringer Bedeutung.
Erst am Nachmittag
Oder frühen Abend
Beginnt die Welt –
Zunächst kaum merklich –,
Farben zu bekommen,
Und etwas Zuversicht.
Der späte Abend
Bringt weitere Besserung,
Bis es schließlich
Fast normal wird:
Etwas bricht auf,
Die Lähmung vergeht.
Wie lange wird
Das so bleiben?
– Nicht sehr lange,
Denn der Schlaf
Bringt ihn zurück,
Den lähmenden Dämon.