Bitte
nehmen Sie sich noch am heutigen Tag die Zeit, mir spontan die folgenden
Rückmeldungen zu geben:
Name:.............................. Datum:
.................................. Sitzungsnr.:
Zur gestrigen Sitzung fällt mir
spontan ein:
Es war für
mich sehr viel. Vieles musste ich erst im Laufe des Abends und der Nacht
verdauen. Es sind viele Erlaubnisse drin gewesen, auf die sich mein kleines
Kind erst mal einlassen lernen darf. Noch steckt ein wenig Ungläubigkeit
dahinter. Die neue Position als „Erwachsene“ ist noch ungewohnt.
In der
Sitzung bewegte mich am meisten bzw. war mein wichtigstes Gefühl:
ernst genommen
zu werden, konsequent als Erwachsene und damit auf Augenhöhe (!) behandelt
zu werden.
Die Sitzung
lohte sich, weil…
Mir die
Erlaubnis gegeben wurde, mich wie eine Erwachsene zu fühlen und zu
verhalten. Damit konnte ich dann auch gut in den restlichen Tag zurückkehren
und mit dieser Überzeugung auch nach außen anders auftreten. So habe ich
z.B. meiner Großtante auf ihre Bemerkung hin, dass ein Eis vor dem
Abendessen keine gute Idee ist, in ruhigem, freundlichem Ton geantwortet:
„Das weiß ich, denn ich bin schon erwachsen.“ Sie hat dann zwar wieder
versucht, mich zu ihrem Kindchen zu machen (so nennt sie mich auch) und auch
in diesem Tonfall mit mir gesprochen, aber da habe ich mich dann nicht
reinziehen lassen sondern bin auf dem Erwachsenenposten geblieben, habe mich
freundlich verabschiedet und bin dann zur vorher besprochenen Tour um den
Block aufgebrochen. Das Beharren auf der Erwachsenenposition, d.h. das
Nicht-Ausweichen auf die niedrigere Kind-Position, hat mir gut getan. Es
gibt mir mehr Selbstsicherheit, Ruhe und Wohlgefühl. Es stellt sich
automatisch ein Gefühl ein, das mir genau sagt, was ich will und wofür ich
mich entscheide. Noch ist es etwas ungewohnt, dort zu bleiben, denn die
Tendenz in das gewohnte Kind zurückzufallen ist noch deutlich da. Ich
konzentriere mich gezielt darauf, in der Erwachsenen zu bleiben. Dadurch
stellen sich noch Anflüge von Dissoziation ein, denen ich augenblicklich
begegne, indem ich dann vom Notebook aufschaue, mich in der Gegend/Wohnung
umsehe und mir innerlich sage, „ich bin jetzt hier“ und tief durchatme. Erst
wenn der Anflug verschwunden ist und die Aufmerksamkeit wieder ganz in der
Gegenwart ist, schreibe ich weiter. Beim Zurückkehren in die Gegenwart und
die Erwachsenenposition hilft mir die gestern deutlich erlebte Erlaubnis,
erwachsen sein zu dürfen, ja sogar als Erwachsene und ‚Chefin‘ gefordert zu
sein.
In dieser
Sitzung traute ich mich (noch) nicht…
Zu fragen, wie
Sie in Ihrer Therapie vorgehen. Nach welcher gedanklichen / therapeutischen
Ausrichtung / Orientierung gehen Sie vor?
Zu fragen,
inwiefern Sie Gefühle mit in die Therapie einbeziehen. Denn diese sind es ja
nach meinem Erleben, mit denen ich nicht zurechtkomme. Lassen sich diese
rein auf der kognitiven Ebene der Affirmation behandeln? Dazu würde ich
gerne noch mehr erfahren?
Nochmals, auch
noch nach einer ganzen Weile, zu einem Punkt zurückzukehren, wenn es mir zu
schnell weiter ging und ich nicht das zum Ausdruck bringen konnte, was mir
an der Stelle wichtig erschien, so z.B. die Gratulation zu Ihrem Enkelkind.
Zu fragen, wie
damit umgegangen wird, wenn nach der Sitzung eine Dissoziation auftritt? Bin
ich dann komplett auf mich allein gestellt?
Zu fragen, wie
Sie mit Fragen umgehen, wenn nach der Sitzung noch welche auftreten. Werden
die dann in der nächsten Sitzung geklärt oder per Mail oder anders?
Durch die
Sitzung wurde mir klar…
Dass ich mich
oft in einer paradoxen Situation wiederfinde. Ich möchte gerne in Kontakt
mit anderen sein, bemühe mich oft sehr, auf andere einzugehen und etwas zu
finden, was ihnen Freude macht oder gut tut, bringe z.B. Geschenke mit und
merke gleichzeitig, wie es mir nicht gelingt, egal wie groß meine
Anstrengungen sind. Das hat mich in der Vergangenheit sehr frustriert und zur
Verzweiflung getrieben. Ich konnte mir nicht erklären, warum meine
Bemühungen nicht gefruchtet haben.
Mir wurde auch
klar, warum ich keine Freunde habe. Wer nicht den Eindruck hat, dass auf ihn
eingegangen wird, sucht auch keinen Kontakt.
Mir wurde
klar, dass ich, um bei meinen Eltern überhaupt Gehör und Beachtung zu
finden, mich mit Brachialgewalt in den Vordergrund drängen musste. Beispiel
eines Telefonates mit meinem Vater (ich rufe auf seinen Anruf hin zurück, er
nimmt ab): „Ach, da ist sie ja! Habe schon versucht, dich zu erreichen.“
Ich: „Ich war auf der anderen Leitung.“ Er: „Ich habe mit der Frau X
gesprochen. Sie hat mir gesagt, dass du ihr die Unterlagen für die Klage
gegen Y noch nicht geschickt hast. Bitte sende Ihr noch die Rechnung zu. Sie
wartet drauf. Wir haben hier gerade ganz viel um die Ohren. Eben kam der Z
(Handwerker) und hat die neue Heizung eingebaut. Morgen wird sie
angeschaltet. Dann müssen wir prüfen, ob sie funktioniert. Das wird jetzt
auch endlich Zeit, nachdem sie nun schon wochenlang nicht funktioniert.
Gleich habe ich eine Wohnungsübergabe. Du, da ruft gerade der M an, ich
warte auf seinen Rückruf. Bleib mal dran. - - - - - Danke, dass du gewartet
hast. Also denk bitte dran, der Frau X die Unterlagen zu senden, damit wir
die Klageerwiderung rechtzeitig einreichen können. Ich will den G endlich
raus haben. Oh, da hat es geklingelt. Das ist die Wohnungsübergabe. Ich muss
jetzt Schluss machen. Tschüss!“
Alternativ
verläuft das Ende des Telefonates so: Wenn er dann ausgeredet hat und alles
erzählt hat, was ihm so einfällt, sagt er „sonst war ja nichts weiter. Ich
hab jetzt noch xyz zu tun. Mach’s gut!/Bis dann!“
Bei meiner
Mutter läuft es genauso, nur dass das Thema Ihre Pflanzen oder ihre
gestresste Situation sind und dass mein Vater sie dauernd so hetzt. Anfang
und Ende sind bis auf jedes einzelne Wort identisch.
Wenn ich mit
genau diesem Stil dann bei anderen Leuten unterwegs bin, dann ist es klar,
dass sich keiner mehr mit mir unterhalten will. Ich habe das natürlich schon
häufiger gemerkt und bemühe mich um ausgeglichene Unterhaltungen, frage auch
den anderen, wie es ihm geht und trotzdem habe ich den Eindruck, dass es mir
nur teilweise gelingt. Wenn ich es dann anspreche, erhalte ich oft
beruhigende, beschwichtigende Antworten „das machen wir dann beim nächsten
Mal“ oder „war doch ganz interessant heute Abend“ oder „Danke, dass du dich
mir so geöffnet hast“. Oft fühle ich mich dann hilflos, weil ich mir doch so
Mühe gegeben habe, nicht nur einseitig unterwegs zu sein, weiß dann aber
auch nicht, was ich sonst hätte machen sollen. Manchmal möchte ich gerne
darauf eingehen, auf das Gesagte, weiß dann aber gar nicht, wie. Ich kann
mich dann nicht adäquat ausdrücken und dann ist der Augenblick / die
Möglichkeit auch ganz schnell wieder vorbei.
Mir wurde auch
klar, dass ich noch gar nicht auf Ihre schöne Nachricht reagiert habe.
Herzlichen Glückwunsch, zum Opawerden! Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem
Enkelkind!
Was mir in
dieser Sitzung fehlte, war…
Ein Hinweis,
wie ich mich aus Dissoziationen befreien kann, wenn sie nach der Sitzung
auftauchen. Heute Morgen z.B. kam ich wieder aus dem Bett nicht raus, da ich
schon schlafend in einer Dissoziation drin hing. Es dauerte 1 Stunde, bis
ich den Wecker wirklich als Wecker wahr nahm und er in mein Bewusstsein
dringen konnte.
Außerdem
wüsste ich gerne, wie man in seine Träume selber eingreifen kann und diese
beeinflussen kann. Ich meine, ich hätte dazu in einem ihrer Hörbücher etwas
zu einem asiatischen Volksstamm gehört, die ihre Kinder trainieren, im Traum
wenigstens ein Geschenk zu verhandeln. Heute Nacht haben mich bestimmt 5-6
Albträume heimgesucht, in denen in allen meine Eltern vorkamen.
Ein Hinführen
zu eigenen Einsichten oder Lösungen. Die Geschichte, die sie erzählt haben,
war schon gut, um zu einer eigenen Einsicht zu kommen. Leider kann ich mich
nicht mehr an die Geschichte selber erinnern.
Was ich mir
für die nächste Sitzung besonders wünsche, ist…
Ich wünsche
mir, dass Sie Ihre Beobachtungen auch als solche benennen, statt
Feststellungen auszusprechen. Zumindest habe ich sie als solche gehört. Ich
meine mich zu erinnern, dass Sie gesagt haben „Sie stimmen sich nicht ab“.
Gewünscht hätte ich mir „ich beobachte, dass Sie weitersprechen, während ich
schreibe. Da funktioniert die Abstimmung nicht.“ Und dann erläutern von
Wirkung und Theorie. Dann nehme ich es weniger als Kritik auf.
Hm, sollte ich
mir das wünschen? So vermeiden wir, dass ich mich kritisiert fühle. Aber ist
das hilfreich? Problematisch wird es, wenn ich die Anregung zur Veränderung,
die darin steckt, dann nicht mehr aufnehmen kann, weil ich auf die Kritik,
die ich dann wahrnehme, mit Angst reagiere. Nur soll ich ja auch
kritikfähiger werden. Wäre es also sinnvoller, beides zu trennen, also
Anregungen in GFK-Manier zu formulieren und die Kritikfähigkeit separat zu
trainieren?
Ich weiß
gerade nicht genau, was ich mir wünschen soll und welche Vorgehensweise
sinnvoll wäre. Ich weiß nur, dass ich mich nicht kritisiert fühlen möchte.
Mit dem
Therapeuten ging es mir so, dass…
Mir die
Klarheit, mit der die Dinge von Ihnen angesprochen wurden, sehr gut gefallen
hat. Die Eindeutigkeit gibt mir Halt und Orientierung. Ich weiß dann auch,
wo Sie stehen und was Sie brauchen.
Mir gefällt
gut, wenn Sie Zusammenhänge erläutern und transparent machen. Es ist
wichtig für mich, auch die übergeordneten Zusammenhänge zu verstehen. In
Einzelsituationen habe ich mich in den letzten Jahren dauernd
wiedergefunden. Sie haben mir nur wenig und langsam geholfen, mit
Situationen umzugehen, die dann anders waren, geschweige denn, neue
Verhaltensweisen zu entwickeln. Ich habe dann vor allem immer aus einer
Position der Hilflosigkeit heraus versucht, besser zu werden oder die
Situation zu lösen. Mit dem Wissen um die Zusammenhänge steigt auch meine
Handlungsfähigkeit, Beurteilungs- und Entscheidungsfähigkeit. In Kombination
mit der Wahrnehmung meiner Person als Erwachsene bringt es mich in eine
neutrale, handlungsfähige Position. Dafür danke ich Ihnen!
Das
Mitschreiben und Mitgeben der Sitzungsnotizen durch Sie empfinde ich als
sehr wertvoll. Das kenne ich noch nicht. Ich kann mich dann besser erinnern
und es dann besser umsetzen bzw. in den Alltag mitbringen. Es macht mir
meine positiven Seiten bewusst, enthält keinerlei Wertung und stärkt mich
individuell und spezifisch. Herzlichen Dank Ihnen dafür!
Mir gefällt
sehr gut, dass der Fokus auf der Beziehungsorientierung in der „Chef –
Trainer Situation“ liegt.
Ich selbst
nehme mir für die nächste Sitzung vor…
Mich im
Abstimmen zu üben. (Habe ich heute schon direkt mit angefangen.)
Da die nächste
Sitzung vermutlich .... stattfindet, habe ich genügend
Zeit und werde ich mich mit der Umformulierung meiner bisherigen
Glaubenssätze aus dem Lebensfragebogen beschäftigen.
Ja, ich möchte
gerne mit Ihnen als meinem Trainer weiter zusammenarbeiten. Sind Sie auch
damit einverstanden?
Die Sitzung
erhält als „Teamleistung“ die Schulnote:
4-5, da ich
noch sehr auf mich selber bezogen unterwegs war. Ich war mir noch nicht
bewusst, wie ich normalerweise wirke und welche Wirkung (Schäden) ein
nichtabgestimmtes Verhalten auf eine Beziehung haben kann. Ich habe mich
noch viel in einer abwartenden, beobachtenden, empfangenden
‚Schülerinnenposition‘ aufgehalten und weniger in einer interaktiven,
agierenden, teilnehmenden und wertschätzenden Position. Das kann sich noch
deutlich verbessern. Ich schätze, auch ich darf meinem Gegenüber noch mehr
auf Augenhöhe und positiv rückmeldend begegnen. Ein Team war das noch nicht.
Eher zwei Individuen, die noch nicht zusammengefunden haben. Paartanz (bei
dem die Frau führt?) würde bei uns wahrscheinlich noch nicht besonders gut
funktionieren. |