Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Neue Informationen verbessern Gedächtnisleistung
Im Mittelhirn freigesetztes Dopamin fördert Lernprozesse

   
Magdeburg/London (pte/04.08.2006/13:50) - Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg http://www.uni-magdeburg.de sowie des University College London http://www.ucl.ac.uk haben nachweisen können, dass die Konfrontation mit neuen Informationen während des Lernens die Gedächtnisleistung verbessert. Die Forscher vermuten, dass Neuigkeiten eine bestimmte Region im Mittelhirn - die Substantia nigra oder Area ventralis tegmentalis - aktiviert.


Foto: Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg


 Dabei wird Dopamin freigesetzt, wodurch die Lernleistung gefördert wird. Diese Erkenntnis könnte den Forschern zufolge eine wichtige Grundlage für die Therapie von Gedächtnisproblemen darstellen. Die Ergebnisse der Studie wurden in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Neuron
http://www.neuron.org veröffentlicht.

"Unter Wissenschaftlern ist bekannt, dass das Mittelhirn die Motivation reguliert und an der Vorhersage von Belohnung beteiligt ist, indem es Dopamin in frontale und temporale Regionen des Gehirns freisetzt", erklärt Studienleiter Emrah Düzel. Nun konnten die Forscher aufzeigen, dass neue Informationen ebenfalls das Mittelhirn aktivieren, während es bei bereits bekannten Informationen inaktiv bleibt. Die verstärkte Aufmerksamkeit des Gehirns für Neues lässt sich laut den Forschern dadurch erklären, dass Neuigkeiten für Menschen potenziell belohnend sein könnten. "Dieses Potential motiviert uns, neue Umwelten zu explorieren", so Düzel. Sei ein Stimulus bekannt und nicht mit einer Belohnung assoziiert, verliere er dieses Potenzial. "Daher aktivieren nur absolut, jedoch nicht bekannte oder relativ neue Stimuli die Substantia negra/Area ventralis tegmentalis des Mittelhirns und erhöhen den Dopaminspiegel."

Die Vermutungen der Forscher wurden in einer Reihe von praktischen Experimenten sowie durch Messungen der Gehirnaktivität mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI) bestätigt. In der ersten Versuchsreihe wurden den Probanden Bilder von bekannten sowie unbekannten Außenaufnahmen und Gesichtern dargeboten. Die Substantia nigra/Area tegmentalis ventralis des Mittelhirns reagierte ausschließlich auf neue Bilder, obwohl manche der bekannten Bildern emotional negativ waren und etwa ein wütendes Gesicht oder ein Autounfall darstellten. Im zweiten Experiment wurden die Testpersonen mit mehr oder weniger bekannten Bildern konfrontiert, es wurden jedoch keine komplett neuen Informationen dargeboten. Die Forscher konnten dabei kaum Unterschiede in Aktivierungsstärke in dieser Hirnregion feststellen.

"Wir vermuteten, dass bekannte Information zwischen sehr bekannter, sehr gut gelernter Information hervorsticht und genauso zu einer Aktivierung in der Substantia nigra/Area ventralis tegmentalis des Mittelhirns führt wie neue Information. Das war jedoch nicht der Fall", so Düzel. In drei Verhaltensexperimenten konnte zudem nachgewiesen werden, dass die Erinnerungsfähigkeit für bekannte Bilder um etwa 20 Prozent zunimmt, wenn sie im Kontext mit neuen Bildern gezeigt wurden. Die Forscher hoffen, dass diese Erkenntnisse einen Einfluss auf die Behandlung von Patienten mit Gedächtnisproblemen haben werden. "Unsere Studie zeigt, dass sich wiederholtes Lernen effektiv gestaltet, wenn man neue Informationen oder Fakten mit den wiederholten bzw. bekannten Informationen mischt", so Düzel abschließend. (Ende)

Quelle: Pressetext Nachrichtenagentur GmbH