Niederlande/USA. Aus Erfahrung scheinen Panik-Kranke wenig klug zu werden.
Selbst wenn Panik-Attacken seltener werden, erwarten sie nach wie vor mehr
Panik-Anfälle, als letztlich eintreten. Erfreulicherweise steht diese
Uneinsichtigkeit einem Behandlungserfolg nicht entgegen. Dieser scheint
von der pessimistischen Zukunftseinschätzung unabhängig zu sein.
Möglicherweise entspricht der Dauerirrtum von Panik-Patienten einem
Vorsichtsprinzip der Natur: Da mitunter ein einziger Fehler weitreichende
Folgen haben kann, lässt sie lieber einmal zu viel als zu wenig mit dem
Schlimmsten rechnen.
Mit der Unfähigkeit Panik-Kranker, ihre Erwartungen an künftige Attacken
mit bisherigen Erfahrungen abzustimmen, weist eine Studie von E. de Beurs
und Kollegen an 48 Panik-Patienten hin. Zwei Wochen vor, während und nach
einer zwei- bis vierwöchigen nichtpharmakologischen Behandlung notierten
sie morgens in einem Tagebuch, wie stark sie einen Panik-Anfall
erwarteten. Am Abend dokumentierten sie die Zahl der tatsächlich
eingetretenen Attacken. Die Auswertung zeigte, dass zu Überschätzungen
neigende Patienten aus dem tatsächlich Verlauf nicht lernten.
E. de Beurs u.a.: The match-mismatch
model and panic patients´ accuracy
in predicting naturally occurring panic attacks. Depression and Anxiety
2002 (16) 172-181
Quelle:
www.zns-spektrum.com
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