Die folgenden
Empfehlungen stützen sich auf „Matthias Pöhm: Nicht auf den Mund
gefallen. So werden Sie schlagfertig und erfolgreicher. mvg-verlag, 9.
Auflage 2000. ISBN 3-478-72840-1 sowie auf weitere (unten aufgeführte)
Publikationen dieses Autors:
www.schlagfertigkeit.com/ .
Viele Menschen
ziehen sich von anderen zurück, weil sie Angst vor Vorwürfen oder
verbalen Niederlagen haben. Im Extremfall kann eine „soziale Phobie“
vorliegen. Solche Personen erwerben mehr Selbstvertrauen, wenn sie
verbal „schlagfertiger“ werden. Die folgenden Tipps (modifiziert nach
Matthias Pöhm) helfen weiter:
Keiner zwingt sie,
bierernst mit Welt umzugehen. Humor und Spaß sind nicht nur gestattet,
sie sind auch gesünder. Humor und Lockerheit lässt sich erlernen. Der
erste Schritt ist das Ablegen innerer Hemmungen (des Bravseins).
Verzichten Sie darauf, es immer allen recht machen zu wollen. Werden Sie
(freundlich) frech, indem Sie Ihr Gegenüber immer als Freund betrachten.
Lesen Sie jeden Tag ein paar Witze. Studieren Sie im Fernsehen vor allem
solche Moderatoren, die mit Witz und Charme überzeugen. Üben Sie – wo
immer Sie können – Absurditäten zu konstruieren. Bringen Sie den Spaß in
den Welt, wenn es schon sonst keiner tut.
Scheuen Sie sich nicht,
mit Unsinn zu antworten (Was würden Sie tun, wenn der Arzt Ihnen sagt,
Sie hätten nur noch zwei Monate zu leben? Antwort: Ich würde
sofort den Arzt wechseln. Wo liegen Ihre Fehler? Antwort:
In der Schublade. Wie viel verdienen Sie? Antwort:
Jedenfalls mehr als eine Ohrfeige.) Es gibt Unsinnsantworten, die
fast immer passen, wie: Da muss ich erst meinen Therapeuten fragen.
Oder: Ihre Witzigkeit gefällt mir.
Entscheidend für die
Schlagfertigkeit ist die Bereitschaft und der Wille, sich zu wehren.
Wichtiger als etwas Originelles zu sagen ist es, überhaupt den Mund
aufzumachen. Raffen Sie sich also immer innerlich auf, „Kontra“ zu
geben. Erweitern Sie Ihren Wortschatz (indem Sie beispielsweise fast
gleichzeitig laut wiederholen, was Fernsehsprecher sagen, indem Sie aus
bekannten Abkürzungen neue lustige Bedeutungen schöpfen, wie FIAT =
Fehlerhaft in allen Teilen, BMW = bei mir wackelts, indem Sie üben zu
assoziieren, also sich alles mögliche zu einem Begriff spontan einfallen
zu lassen).
Aus der Not
eine Tugend machen: Schämen oder entschuldigen
Sie sich nicht, wenn Sie sich versprechen. „Spielen“ Sie mit diesem
Vorfall, indem Sie sich über sich selbst laut lustig machen.
Dem anderen
das Denken lassen: Sie wirken am
originellsten, wenn Sie dem anderen nicht alles schon „vorkauen“. Den
letzten Gedankenschritt sollte der andere immer selbst machen und so den
„Aha-Effekt“ bei sich auslösen (besonders wenn die Schlussfolgerung
sozial nicht mehr „korrekt“ ist). Beispiel: Was ist das Idealgewicht für
eine Schwiegermutter? Antwort: 3.143 Gramm – mit Urne.
Den Doofen
spielen: Beispiele: Zeigen Sie auf eine
Milchflasche und sagen Sie „Ich hätte gerne einen Wodka“. Diesen Sommer
war ich in Istanbul. Entgegnung: Toll,
ich war noch nie in Spanien.
Das Gegenteil
übertreiben: Beispiel: Jemand kommt mit einem
Porsche. Entgegnung: Wie lange bist Du
jetzt schon arbeitslos?
Frech
vergleichen: Beispiel: Die Blumen sind in
einem schlechten Zustand. Entgegnung: Wie Deine Partei.
Das Haus ist toll gebaut. Entgegnung: Genau wie Sie.
Absichtlich
missverstehen: Hierbei nutzt man die
Vieldeutigkeit von Worten. Beispiele: Mein Mann hat 50 Leute
unter sich. Entgegnung: Wahrscheinlich ist er
Friedhofsgärtner. Kannst Du bitte den Fernsehen anmachen?
Entgegnung: Keine Chance, der hat schon einen Freund. Sie
stehen am falschen Platz. Entgegnung: Wäre es Ihnen lieber,
wenn ich liegen würde? Sie sind nicht gerade groß. Entgegnung:
Meine Mutter hat mir immer gesagt, wenn ich mal groß bin, muss ich
arbeiten. Sitzen Sie hier schon lange? Entgegnung:
Dreieinhalb Jahre, der Rest war auf Bewährung. Wie kompensieren Sie
Ihre mangelnden Kenntnisse? Entgegnung: Ich will doch gar
nicht komponieren. Wen findest Du hier anziehend? Entgegnung:
Aber es sind doch alle angezogen. Können Sie Schaltpläne lesen?
Entgegnung: Wenn genug Licht ist. Sie sind aber schnell
gekommen, was für ein Auto haben Sie? Entgegnung: Ein blaues.
Sind Sie dafür, dass Pfarrer heiraten dürfen? Entgegnung:
Warum nicht, wenn sie sich mögen. Ich hatte Fieber, ich lag mit 39
im Bett. Entgegnung: War das nicht ein Riesengedränge?
Schlappschwanz! Entgegnung: Angenehm, Müller (bzw. der
jeweilige Eigenname). Verteilt die Lebensmittel unter den Armen.
Entgegnung: Das verträgt sich aber nicht mit meinem Deo. Sie
sitzen da wie ein Buddha. Entgegnung: Macht nichts, mit Butter
bäckt man schließlich Kuchen.
Übertrieben
zustimmen: Nehmen Sie wie bei asiatischen
Kampfsportarten die Attacke auf und nutzen Sie deren Energie, um zu
antworten. Scheuen Sie dabei nicht absurde Vergleiche. Je absurder die
Antwort ausfällt, um so schlagfertiger wirken Sie. Beispiele: Ich
glaube, Du hast zugenommen. Entgegnung: Stimmt, kürzlich ist
beim Bus sogar die Hinterachse gebrochen. Du trinkst ganz schön
viel. Entgegnung: Stimmt, Löwenbräu hat schon
Lieferschwierigkeiten. Der Rock ist aber kurz. Entgegnung:
Ja, ich hatte halt keinen breiteren Gürtel. Oder: Ich hab
Sponsorenwerbung auf meiner Unterwäsche, die muss man sehen. Warum
schreien Sie so laut? Entgegnung: Ich habe ein Engagement als
Feuersirene. Sie werden ja immer rot. Entgegnung: Stimmt,
in meiner Freizeit arbeite ich als Tomate. Sie sind heute morgen
schon wieder zu spät gekommen. Entgegnung: Zu spät? Meistens
ist es schon Feierabend, wenn ich hier eintreffe. Die Schuhe sehen
billig aus. Entgegnung: Beim Sperrmüll findet man halt nichts
Besseres. Du hörst nicht zu. Entgegnung: Wie bitte? In
Eurer Ehe gibt es keine gute Kommunikation. Entgegnung: Nur
weil ich seit zwei Jahren mit meiner Frau nicht mehr rede? Du hast
ja Deine Fingernägel abgekaut. Entgegnung: Stimmt, ich wollte
sie zuerst toasten, aber so schmecken sie besser. Du weißt immer
alles besser. Entgegnung: Selbst das
weiß ich schon.
Als Meinung
des anderen zurückweisen: Beispiel: Sie haben
das nicht verstanden. Entgegnung: Das ist Ihre Meinung. Diese
Methode wirkt sehr selbstsicher und dokumentiert ein großes
Selbstwertgefühl.
Als Problem
des anderen hinstellen: Wiederholen Sie den
Vorwurf, indem Sie den Namen des anderen nennen und den weiteren Satz
mit „Sie finden also...“ einleiten. Beispiel: Sie sind fett.
Entgegnung: Herr Müller, Sie finden also, ich sei fett. Das
wiederum ist Ihr Problem. Statt „Das ist Ihr Problem“ können Sie
auch sagen „Pech für Dich“, „Da kann man nichts machen“, „Sei´s drum“,
„Macht nichts“, „Was Sie finden, ist mir egal“.
Den Nutzen aus
einem Vorwurf hervorkehren: Alles Negative hat
immer auch einen positiven Aspekt. Finden Sie diesen und platzieren Sie
ihn in ihre Antwort. Beispiele: Sie leben wohl hinter dem Mond.
Entgegnung: Da habe ich auch einen tolle Aussicht. Oder:
Da bleibt mir die Begegnung mit gewissen Leuten erspart. Sie
Pflaume. Entgegnung: Obst ist gesund. Sie sind aber dürr.
Entgegnung: Ja, auf dem Fahrrad bin ich so ziemlich windschnittig.
Du bist ja nur adoptiert. Entgegnung: Mich konnten Sie wenigstens
aussuchen, Dich mussten sie nehmen, wie du warst. Du sitzt ganz schön in
der Scheiße. Entgegnung: Da ist es wenigstens warm. Du bist ja
sitzen geblieben. Entgegnung: Dich wollte halt niemand zweimal in
der Klasse haben. Du hast aber zugenommen. Entgegnung: Da spar
ich mir den Airbag. Du hast ja Augenringe. Entgegnung: Die geben
mir wenigstens Auftrieb beim Schwimmen. Dir haben Sie wohl das halbe
Gehirn rausoperiert. Entgegnung: Seitdem habe ich Idealgewicht.
Dem anderen
eine Interpretation unterschieben: Antworten
Sie mit der Formulierung „Sie wollen damit sagen,....“ und fügen Sie
dann eine beliebige Interpretation ein. Beispiele: Sie Sau!
Entgegnung: Wenn Sie damit sagen wollen, dass man sich bei mir
sauwohl fühlt, gebe ich Ihnen recht. Oder: Ja, bei mir fühlt man
sich sauwohl. Sie Krücke! Entgegnung: Sie wollen damit
sagen, dass Sie meine Unterstützung brauchen. Sie kommen wohl aus
kleinen Verhältnissen. Entgegnung: Wenn Sie damit sagen
wollen, dass ich aus den gleichen Verhältnissen komme wie Einstein,
Hemmingway und die Beatles, gebe ich Ihnen recht. Benimm Dich nicht
wie ein Flegel. Entgegnung: Wenn Sie damit sagen wollen, dass
ich der einzige bin, der ein bisschen Lockerheit in den steifen Haufen
hier bringt, gebe ich Ihnen recht. Müssen Sie immer so laut
schreiben? Entgegnung: Wenn Sie damit meinen, dass ich mich
klar und unmissverständlich ausdrücke, gebe ich Ihnen recht. Gestern
haben Sie das Gegenteil behauptet. Entgegnung: Stimmt, ich lerne
schnell dazu.
Versteckt
heimzahlen: Zahlen Sie mit gleicher Münze
zurück. Greifen Sie dabei verbal immer auch einen Teil des Angriffs auf.
Beispiele: Du blökst wie ein Hammel. Entgegnung: Wenn
ich Dich anschaue, fühle ich mich wie einer. Ihre Antworten gefallen
mir nicht gut. Entgegnung: Eine Antwort kann nur so gut sein
wie die Frage. Wir reden miteinander, wenn Du wieder nüchtern bist.
Entgegnung: Nüchtern bist Du leider nicht zu ertragen. Ihr
Frisör ist wohl im Urlaub. Entgegnung: Wieso, ich war bei
Ihrem. Sie sind eine Marionette der Geschäftsleitung. Entgegnung:
Und Sie ärgert es, dass Sie die Fäden nicht ziehen können. Kannst
Du nicht mal andere Kleider anziehen. Entgegnung: Dann nimm
mich doch mit, wenn Du selbst wieder zur Caritas-Kleiderausgabe gehst.
Frauen ab 30 bauen ab. Entgegnung: Und
Männer bauen erst gar nicht auf.
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Weitere Bücher und Medien von Mathias Pöhm:
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Schlagfertigkeit in Preis-
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Kontern in Bildern.
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Schlagfertigkeit auf dem
Schulhof. Anti-Mobbing: Wie man Mobbern clever Paroli bietet. Pöhm
Seminarfactory, 8. Auflage 2014. ISBN
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Das NonPlusUltra der Schlagfertigkeit. die besten Techniken aller
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Schlagfertigkeit mit Spaß. Zwei Übungs-CDs mit
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Schlagfertigkeit in Preis- und Honorarverhandlungen. Hörbuch mit 4
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Weitere Pöhm-Links:
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2009. ISBN 978-3-938358-97-9. 328 Seiten. Euro 19,80
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Schächtele-Philipp,
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