Sofern Sie unter einem unberechtigten Übermaß an Angst leiden, sollten Sie sich so rasch
wie möglich Hilfe gönnen. Denn wenn sich Ihr von Angst geprägtes
Denken, Erleben und Verhalten erst einmal richtig
"eingeschliffen" haben, brauchen Veränderungen um so mehr Zeit
und Engagement. Zu einer guten Angstbehandlung gehören
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Information über Sinn, Nutzen
und Zeichen Ihrer Angst (um Angst nicht komplett
"bekämpfen" zu wollen und Ihre Symptome richtig einordnen
zu können)
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ein Verständnis dafür, warum
Ängste gerade in Ihrem Leben eine so bedeutende Rolle spielen und wie
Sie gegebenenfalls selbst zu deren Zunahme beitragen
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die Erfahrung, dass Sie mit
Angst erfolgreich umgehen können, so dass Ihnen diese nicht länger
eine normale und genussvolle Lebensführung erschwert.
Einige Informationen über die Rolle
natürlicher Angst in unserem Leben finden Sie bereits auf dieser
Webseite. Vertiefende Informationen liefern Ihnen eine Fülle von
Büchern, Audiokassetten und Internetangeboten zu diesem Thema sowie das
Gespräch mit erfahrenen Angsttherapeuten. Entsprechende Adressen erhalten
Sie von Ihrer Krankenkasse, der zuständigen kassenärztlichen Vereinigung
oder über das Internet. Sollten Sie bereits massiv in Ihrer
Lebensführung beeinträchtigt sein, ist eine Behandlung in einer
Fachklinik angeraten. Den Weg dorthin kann Ihnen Ihr Hausarzt aufzeigen.
Ein persönliches Verständnis
entwickeln Sie am besten im Kontakt mit einem erfahrenen Angsttherapeuten.
Viele Betroffene erleben auch den Austausch mit anderen Angst-Kranken als
hilfreich, sei es in Form von örtlichen Selbsthilfegruppen oder von
"virtuellen" Selbsthilfeangeboten im Internet.
Um ausreichende Erfahrungen zu
sammeln, wie man erfolgreich Angst bewältigt, gibt es heute zahlreiche
bewährte Methoden. Zu Ihnen gehören
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die Alltagsnormalisierung (insbesondere
vernünftige Ernährung und sinnvolle Wechsel zwischen sinnvoller
Tätigkeit und Pause)
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die Atementspannung
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muskuläre Entspannungsmethoden
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Ausdauersport
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Gedankentraining (kognitive Therapie)
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erfolgreiche Konfrontation mit
(bislang) Angst erzeugenden Situationen (Verhaltenstherapie).
Diese Maßnahmen dienen dem Zweck, Ihnen zu
"Vertrauen" in Ihren Körper bzw. die Welt und zu
Kompetenz im Umgang mit "Unsicherheit" zu verhelfen. In
einer Zeit raschen und dauernden Wandels in Familie, Freizeit und Beruf
ist dies zu einer besonders wichtigen "Überlebensfähigkeit"
geworden.
Auch Medikamente können in der
Angstbehandlung eine wichtige Rolle spielen, indem sie überängstliche
Menschen überhaupt erst in die Lage versetzen, eine Angstbehandlung zu
beginnen. Medikamente allein verhelfen jedoch nie zu "Kompetenz im
Umgang mit Angst". Sie stellen in der Regel nur die Symptome ab. Dies
hat zur Folge, dass man sie dauernd einnehmen muss und möglicherweise
sogar von ihnen abhängig wird. Letzteres gilt vor allem für
Beruhigungsmittel aus der Gruppe der "Benzodiazepine". Dagegen
ist diese Gefahr bei angstlösenden "Antidepressiva" nicht
gegeben. Hier wird man nicht "stofflich" abhängig, sondern eher
seelisch (wenn man sich ohne das betreffende Medikament nicht mehr aus dem
Hause traut).
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