Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Kurzbesprechung

David Servan-Schreiber: Die neue Medizin der Emotionen. Kunstmann 2004. 320 Seiten. ISBN3-88897-353-8. 22 Euro


Ein sehr gut zu lesendes und vor allem laienverständliches Buch zum Thema Gehirn und Emotionen legt der französische Neurologe David Servan-Schreiber vor. Nach einer sehr kurzen Einführung in die Wissenschaft vom Gehirn, bemüht sich der Autor vor allem darum, mehrere Methoden zu erläutern, die einen Einklang („Kohärenz“) zwischen Verstand, Gefühl, Körper und Außenwelt fördern. Ein solcher Einklang ist für ihn die Basis von Glück und Erfüllung bzw. seelischer Gesundheit. Vor allem folgende Methoden sind aus seiner Sicht wissenschaftlich mittlerweile sehr gut belegt und bieten sich daher „als neue Medizin der Emotionen“ an:

-          Die Herstellung von Kohärenz zwischen unterschiedlichen Körperrhythmen (insbesondere Herz, Blutdruck und Atmung) sowie eine Verbesserung der sog. Herzfrequenzvariabilität

-          die neuro-emotionale Integration durch Augenbewegungen (EMDR)

-          die Nutzung von Lichtenergie („Simulation der natürlichen Morgendämmerung“)

-          Akupunktur

-          Die gesunde Ernährung des „emotionalen Gehirns“ durch Omega-3-Fettsäuren

-          Gesunder Sport

-          Die gesundheitsfördernde Wirkung guter, insbesondere liebevoller Beziehungen (unter Umständen auch zu Tieren oder Pflanzen)

-          Eine von Herzen kommende (emotionale) und gewaltfreie Kommunikation

-          Die Entwicklung von Lebenssinn, der über die eigene Person hinausreicht

Die besondere Leistung des Autors liegt weniger darin, eigene neue Erkenntnisse vorzustellen, als vielmehr darin, eine Synthese bewährter nicht-medikamentöser Behandlungsmaßnahmen zu versuchen. Das von ihm geschürte Hilfepaket bietet sich vor allem zur Therapie und Vorbeugung emotionaler Störungen an, wie sie insbesondere Stress, Angst und Depression zugrunde liegen. Dem Neurowissenschaftler und sozial engagiertem Arzt geht es besonders auch darum, die künstliche Trennung von Körper und Seele (Verstand) zu überwinden und die noch immer unterschätzte Bedeutung des emotionalen Gehirns bewusst zu machen.

Besonders hilfreich wirkt das Buch, wo es relativ konkrete und damit auch praktisch umsetzbare Vorgehensweisen aufzeigt, beispielsweise beim Thema Kommunikation.

Kritisch lässt sich anmerken, dass weitere wichtige „Gesundheitsfaktoren“ etwas zu kurz kommen (wie z. B. eine erfüllende Sexualität). Auch fehlt ein Hinweis auf einschlägige Beiträge des Wissenschaftlers Antonovsky, der als einer der ersten den Begriff der Kohärenz mit Leben erfüllte („Sense of coherence“).