Von den Anti-Scham-Übungen habe ich
verschiedene gemacht. Z. B. habe ich, als ich auf dem .....platz stand,
gefragt, wo der .....platz ist und als man mir geantwortet hat, ich
stünde auf dem .....platz, noch gefragt wo denn dann die Bahnstation
ist, obwohl ich nur 30 Meter von ihr entfernt stand.
Am nächsten Tag habe ich dann Passanten gefragt, ob sie mir sagen
könnten, wie die deutsche Bundeskanzlerin heißt.
Und am darauf folgenden Tag habe ich Passanten gefragt, ob sie einen
Euro für mich hätten.
Fazit: Es war eine ganz schöne Überwindung die Leute (in Gedanken an
Sie habe ich pro Tag jeweils angesprochen:-)) anzusprechen und ich habe
erst "einige vorbeiziehen lassen", bevor ich dann endlich gefragt habe.
Die Leute haben aber nicht entsetzt reagiert, sondern eher nett oder
überrascht. Als ich nach dem Euro gefragt habe, haben zwei von dreien
sich sogar entschuldigt, dass sie mir kein Geld geben. Und als ich nach
der Bundeskanzlerin gefragt habe, hat ein Typ gelacht und gefragt, ob
ich die Frage ernst meinen würde, aber ich habe dann einfach geantwortet
, ich wüsste es wirklich nicht. Ich habe mir vorher gar keine Gedanken
gemacht, wie die Leute wohl reagieren würden, sonder fand es eigentlich
nur peinlich, aber im nachhinein, hat der Großteil aufgeschlossen und
freundlich reagiert und es war ganz witzig.
Am nächsten Tag habe ich dann mein Referat gehalten, was für mich ja
auch eine Art Anti-Scham-Übung ist und das war eigentlich auch ganz OK,
zumindest ist niemand in schallendes Gelächter ausgebrochen. Ich habe
zwar zwei oder drei mal etwas gestockt, bin dann aber direkt wieder
reingekommen und würde es nicht als peinlich bezeichnen. Außerdem ist
mir aufgefallen, dass meine Mitreferenten z. T. auch sehr nervös waren,
die eine hat ganz viele "ähms" gesagt und die andere hat ganz schnell
gesprochen (was nicht heißt, dass ich ihre Vorträge schlecht fand). Und
angespannt haben alle gewirkt.
Als nächste Anti-Scham-Übung hatte ich mir dann vorgenommen, mir eine
bekloppte Frisur zu machen und mir eine Mütze aus Zeitungspapier zu
falten, auf den Kopf zu setzen und so einmal durch Kaufhof oder Karstadt
zu gehen. Die bekloppte Frisur sollte aus zwei Rattenschwänzen bestehen.
Heute in..... hatte dann.... zwei Rattenschwänze als Frisur und ist so
vor den ganzen Leuten aufgetreten. Und dann habe ich gedacht, dass ich
vielleicht übertriebene Vorstellungen davon habe, wofür man sich schämen
muss und wofür nicht. Ich fand nämlich nicht , dass ihr ihre Frisur
peinlich sein muss, wenn sie ihr gefällt, sondern nur, dass mir selbst
die Frisur nicht gefallen würde.
Ihren Vorschlag, drei fremde Männern anzusprechen, finde ich
aber, nachdem ich nochmals drüber nachgedacht, habe nicht so gut, weil
ich niemanden ansprechen möchte, der mir nicht gefällt.
Stattdessen möchte ich lieber andere Anti-Scham-Übungen (z.B. die mit
dem Hütchen und den Rattenschwänzchen) machen. |