Das folgende Glossar ist im Rahmen eines Seminars entstanden und daher
bei weitem unvollständig. Als Quellen dienten u.a.: wikipedia.de,
Leitzmann et al.: Ernährung und Prävention. 2. Auflage. Hippokrates
2005). Für die Richtigkeit wird keine Garantie übernommen!
Adiponektin
ist ein
Peptidhormon, das in den
Fettzellen beim Menschen und bei Tieren gebildet wird. Es
reguliert zusammen mit dem
Leptin, dem
Insulin und anderen Hormonen das Hungergefühl und
Nahrungsaufnahme. Es verstärkt die Wirkung des Insulins an den
Fettzellen. Sind die Fettzellen voll, wird wenig Adiponektin produziert.
Sind sie leer, wird die Produktion gesteigert. Übergewichtige haben
einen niedrigen Adiponektin-Spiegel. Das schwächt die Wirkung des
Insulins ab, so dass der Zucker im Blut nicht abgebaut wird. Ein
niedriger Spiegel von Adiponektin erhöht im Zusammenspiel mit
genetischen Faktoren das
Diabetes-Risiko und führt zugleich oft schon lange vor der
Entdeckung der Zuckerkrankheit zu Gefäßschädigungen. Menschen mit einem
hohen Adiponektinspiegel sind vor Diabetes geschützt. (Quelle:Wikipedia)
Adipositas (WHO)
Liegt bei einem BMI >30
vor. Man unterscheidet Grad I, Grad II und Grad III. Bei einem BMI
zwischen 25 und 30 spricht man von Übergewicht (Präadipositas). Das
Normalgewicht liegt im BMI-Bereich von 18,5 bis 25.
Adipositas,
viszerale
Zeichnet sich durch
einen vermehrten Taillenumfang aus. Nach der IDF (International Diabetes
Federation) liegt eine viszerale Adipositas bei einem Taillenumfang für
Frauen >80 cm und für Männer >94 cm aus. Die Messung erfolgt mit einem
Maßband, das auf der Hälfte der Strecke zwischen unterem Rippenbogen und
oberer Darmbeinschaufel angelegt wird. Daneben gilt auch die „Waist to
hip ratio (WHR) als Kriterium. Sie sollte bei Frauen <0,85 und bei
Männern <1,0 betragen
Ballaststoffe
Wasserunlösliche
Ballaststoffe sind Cellulose, Hemizellulose, Lignin und resistente
Stärke; wasserlösliche Ballaststoffe sind Pektin (z.B. in Äpfeln),
Alginate, Schleimstoffe und Pflanzengummis. Zu den erwünschten Wirkungen
von Ballaststoffen gehören: verzögerte Magenentleerung, verkürzte
Transitzeit im Magen-Darm-Trakt, Bindung von Gallensäuren, Cholesterin
senkende Wirkung, Synthese kurzkettiger Fettsäuren, pH-Wert-Senkung,
Bindung von Schwermetallen. Ballaststoffe verhindern Obstipation,
Divertikulose, Kolonkarzinom und Gallensteine. Sie haben einen günstigen
Einfluss auf den Kohlenhydratstoffwechsel (Blutglukosespiegel) und den
Fettstoffwechsel (Blutlipide).
Bioaktive Substanzen
Sind
gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe von Lebensmitteln ohne
Nährstoffcharakter im eigentlichen Sinne. Sie modulieren zelluläre
Stoffwechselprozesse. Zu den bioaktiven Substanzen rechnen sekundäre
Pflanzenstoffe (SPS), Ballaststoffe/Nahrungsfasern und Substanzen in
fermentierten Lebensmitteln
Biologische
Wertigkeit
Ist ein Maß für die
Qualität von Nahrungsprotein. Sie ist abhängig von Menge und Gehalt an
essentiellen Aminosäuren. Vollei hat die biologische Wertigkeit 100.
Nach Thomas (1909) versteht man unter biologischer Wertigkeit die Anzahl
Gramme Körpereiweiß, die durch 100 Gramm des betreffenden
Nahrungsproteins ersetzt werden können. Kartoffel hat beispielsweise die
biologische Wertigkeit 86, Weizen 58. In Kombination mit anderen
Proteinlieferanten kann die biologische Wertigkeit gesteigert werden.
Blutlipide
LDL-Cholesterin =
Gesamtcholesterin – (Triglyceride/5*) – HDL-Cholesterin
*TG-Spiegel<350 mg/dl
(entspricht 4,0 mmol/l)
Diätetik
Lehre vom
gesundheitsbewussten und gesundheitsfördernden Lebensstil (worunter
neben der Ernährung insbesondere auch die Bewegung gehört
Diätetische
Grundprinzipien
Nährstoffrelationen,
Zusammensetzung der Lebensmittel und Lebensmittelauswahl sind die
maßgeblichen präventiven Gesundheitsfaktoren. Zu bevorzugen sind
Lebensmittel mit niedrigem Glykämischem Index und/oder niedriger
Glykämischer Load, mit niedriger Energiedichte (= ballaststoffreiche
Lebensmittel), mit antiatherogenem Fettsäurenmuster (Lein-, Perilla-,
Raps-, Walnussöl), Lebensmittel mit antioxidativer Wirkung und
sekundären Pflanzenstoffen (Gemüse, Obst, Getreideprodukte)
Disaccharide
sind Sacharose (z.B. in
Zuckerrohr), Laktose (z.B. in Milch) und Maltose (z.B. in
Getreidekeimen), es handelt sich um Glucose in Verbindung mit entweder
Fructose, Laktose oder Glucose
Eisenversorgung
Gilt in Deutschland für
junge Frauen als noch unzureichend.
Energiebedarf
Setzt sich aus
Grundumsatz, Leistungsumsatz und nahrungsinduzierter Thermogenese
zusammen.
Energiedichte
Maß für die Energie pro
Raumvolumen eines Stoffes; Lebensmittel mit niedriger Energiedichte
erhöhen das Sättigungsgefühl. Personen mit Übergewicht sollten
Lebensmittel mit geringer Energiedichte bevorzugen; unterernährte eher
solche mit höherer
Ernährungsabhängige
bzw. –mitbedingte Erkrankungen
Sind insbesondere
Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2, die ihrerseits
Herz-Kreislaufkrankheiten fördern
Ernährungsmedizin
Ist die Wissenschaft
vom Einfluss der Ernährung auf den Funktionszustand des gesunden und
kranken menschlichen Organismus sowie vom Einfluss der Krankheiten auf
Nahrungsbedarf, Nahrungsaufnahme und Nahrungsverwertung.
Fehlernährung
Qualitativ und
quantitativ unangemessene Zufuhr von Nahrungsmitteln; resultiert
beispielsweise in Übergewicht oder Diabetes Typ 2
Fette, biologische
Funktion
Fette sind im
menschlichen Organismus eine wichtige Speicher- und Transportform von
Energie. Sie sind ein struktureller Bestandteil von biologischen
Membranen und Zelloberflächen. Sie dienen als Ausgangssubstanz für die
Synthese von Eicosanoiden. Sie sind Träger von fettlöslichen Vitaminen
(A, D, E. K) und essentiellen Fettsäuren
Fettsäuren
ist eine
Gruppenbezeichnung für
Monocarbonsäuren, also Verbindungen, die aus einer
–COOH-Gruppe (Carboxylgruppe)
und aus einer unterschiedlich langen und strukturierten – aber fast
ausschließlich unverzweigten – Kohlenwasserstoffkette bestehen. Die
Namensgebung Fettsäure geht zum einen auf die chemische
Eigenschaft der Carboxylgruppe zurück, nämlich sauer zu reagieren. Zum
anderen geht der Name auf die Entdeckungsgeschichte dieser
Alkancarbonsäuren als Bestandteil von natürlichen
Fetten zurück. Aus dieser Sicht werden Fettsäuren zu den
Lipiden gezählt. Fettsäuren mit bis zu vier Kohlenstoffatomen
werden als kurzkettig, mit 6-12 als mittelkettig und mit mehr als 12 als
langkettig bezeichnet. Kurzkettige Fettsäuren sind nur in geringen
Mengen in der Nahrung enthalten, entstehen jedoch beim Abbau von
Ballaststoffen im Darm. Auch die mittelkettigen Fettsäuren kommen nur in
geringen Mengen vor, z.B. in Milch und Kokosfett, während in den meisten
Fetten langkettige Fettsäuren mit 16-18 Kohlenstoffatomen vorliegen.
Fettsäuren ohne Doppelbindungen werden als gesättigt bezeichnet. Bei den
ungesättigten Fettsäuren wird zwischen einfach ungesättigten und
mehrfach ungesättigten Fettsäuren unterschieden. Letztere enthalten vom
Methylende her gesehen am dritten oder sechsten Kohlenstoffatom
Doppelbindungen und werden entsprechend ω-3- bzw. ω-6-Fettsäuren
genannt.
Fettsäuren,
essentielle
Nicht nur Linolensäure
(ω-3-Fettsäure)und Linolsäure (ω-6-Fettsäure) sind als essentiell
anzusehen. Auch den den langkettigen ω-3-Fettsäuren (z.B.
Eikosapentaensäure) wird ein essentieller Charakter zugesprochen. Aus
den Polyenfettsäuren mit 20 Kohlenstoffatomen, vor allem der
Arachidonsäure, entstehen durch Oxidation Eikosanoide.
Fettzufuhr,
Erkrankungen
Beziehungen bestehen zu
Dyslipoproteinämien, Arteriosklerose, Dickdarmkrebs,
Adipositas/Übergewicht
Fettsäurenzufuhr, Referenzwerte (D-A-CH 2000)
Langkettige gesättigte Fettsäuren: max. 10 Prozent
Mehrfach ungesättigte
Fettsäuren: ca. 7 Prozent
einfach ungesättigte
Fettsäuren: >10 Prozent
Verhältnis ω6:ω3: 5:1
Verhältnis gesättigt zu
ungesättigt: 1:2
Flavonoide
Gehören zu den
sekundären Pflanzenstoffen. Sie sind die mengenmäßig häufigsten und
wirksamsten antioxidativen Inhaltsstoffe pflanzlicher Lebensmittel
Folsäure
Folsäure ist ein
wasserlösliches Vitamin. Bei schlechter Folsäureversorgung steigt das
Risiko für Neuralrohrdefekte, Gefäßerkrankungen und koronare
Herzkrankheit (KHK). Folsäurehaltige Lebensmittel sind Spinat, Salat,
Weißkohl, Tomaten, Hülsenfrüchte, Orangen, Vollkorngetreideprodukte. Sie
sollten möglichst frisch verzehrt sowie kühl und dunkel gelagert werden.
Längeres Erhitzen bzw. Aufwärmen ist zu vermeiden. Frauen sollten schon
vor der Schwangerschaft einen Folsäuremangel ausgleichen.
Functional Food
Sind
Lebensmittel, die zusätzlich zu ihrer ernährungsphysiologischen
Bedeutung eine weitere positive Funktion für die Gesundheit, die
physische Leistungsfähigkeit oder das Wohlbefinden haben.
Synonyma sind: Designer Food,
Pharmafood, Neutraceuticals oder Food for Special Health Use.
Glykämischer Index
(GI)
Ist die Fläche unter
der postprandialen Blutglukosekurve als Prozentsatz im Vergleich zur
Aufnahme der gleichen Kohlenhydratmenge in Form von Glucose.
Lebensmittel mit einem hohen Glykämischen Index wirken sich nur
kurzfristig auf das Sättigungsgefühl aus, solche mit einem niedrigen GI
wirken dagegen länger.
Glykämische Load
Berücksichtigt die
Kohlenhydratmenge pro Portion. So hat Wassermelone zwar einen
Glykämischen Index von 72, die Glykämische Load beträgt dagegen nur 6 g
(pro 100 g); im Vergleich dazu hat Reis einen Glykämischen Index von 56,
wobei die Glykämische Load mit 41 g deutlich größer ist. Die Angabe des
Glykämischen Index allein ist daher für die ernährungsmedizinische
Beurteilung eines Lebensmittels wenig aussagekräftig.
Grundumsatz
Wird nach 12-14 Stunden
Nahrungskarenz bei völliger Ruhe und konstanter Umgebungstemperatur
gemessen und beträgt etwa 1kcal (4,19 kJ) pro Stunde und kg
Körpergewicht. Der Grundumsatz ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
Beispielsweise liegt er bei Frauen aufgrund des höheren Fettanteils etwa
10 Prozent niedriger als bei Männern.
Homocystein
Ist eine
schwefelhaltige Aminosäure, die nicht mit der Nahrung zugeführt wird,
sondern im Stoffwechsel aus der essentiellen Aminosäure Methionin
entsteht. Eine erhöhte Methionin-Konzentration im Blut gilt als
unabhängiger Risikofaktor für artherosklerotische Erkrankungen. Bei
einem Homocysteinspiegel über 12 μmol/l wird eine erhöhte Zufuhr von
folsäurereichem Gemüse und Obst empfohlen.
Jod
Spurenelement, das in
Deutschland noch nicht ausreichend zugeführt wird, als täglich
erforderliche Verzehrsmenge gelten 200 μg Jod/Tag. Jod lässt sich durch
regelmäßigen Konsum von Seefisch und Jodsalz zuführen.
Kohlenhydrate
sind Substanzen mit der allgemeinen Summenformel CnH2nOn;
ernährungsphysiologisch lassen sie sich in durch Enzyme des
Gastrointestinaltrakts spaltbare und nicht spaltbare Kohlenhydrate
einteilen. Man unterscheidet Mono-, Di- und Polysaccharide.
Kohlenhydratzufuhr,
tägliche
Mindestens 140 g/d zur
Vermeidung einer zu hohen Gluconeogenese-Rate (dabei sind Polysaccharide
zu bevorzugen
Leptin
Ist ein Proteohormon.
Es wird durch das obese-Gen
(ob) kodiert und von
Fettzellen (Adipozyten) sezerniert. Es hat
Appetit-hemmende Wirkung. Leptin spielt eine wichtige Rolle
bei der Regulierung des
Fettstoffwechsels von Säugetieren.
Rezeptoren für Leptin konnten in zwei unterschiedlichen
Populationen von
Neuronen in Kerngebieten des Nucleus arcuatus und Nucleus
paraventricularis des
Hypothalamus identifiziert werden. Die erste Gruppe dieser Neuronen
produziert die Appetit-stimulierenden
Neuropeptide
AgRP (agouti-related protein) und
NPY (Neuropeptid Y), welche durch das Leptin unterdrückt werden. Die
zweite Population produziert
POMC (proopiomelanocortin) und
CART (cocaine- and amphetamine-regulated transcript), beides
Transmitterstoffe, die Appetit-zügelnd wirken. Diese werden durch
Leptin aktiviert. In dem Maße, wie die
Fettdepots des Körpers reduziert werden, nimmt auch die Menge an im
Körper
zirkulierendem Leptin ab, was wiederum eine Zunahme des Appetits
bewirkt. Hoffnungen, dass Leptin sich als wirkungsvolles
appetitzügelndes
Medikament erweisen könnte, haben sich zerschlagen, als man
feststellte, dass die meisten
fettleibigen Menschen hohe Spiegel dieses Hormons aufweisen. Diese -
häufig ständig hungrigen - Patienten weisen keinen
Mangel an Leptin (Leptindefizienz)
auf, sondern leiden vielmehr an einer sog.
Leptinresistenz, einem Zustand, bei dem die physiologische Wirkung
des Leptins auf die Zielneuronen unterbleibt.
Mangelernährung
= Unterernährung, ist
häufige Folge von Essstörungen, Alter oder unangemessener Ernährung im
Krankenhaus
Metabolisches
Syndrom
Umfasst als Basis die
a) viszerale Adipositas und b) die gestörte Glukosetoleranz bzw. den Typ
2 Diabetes mellitus sowie zwei der folgenden Komponenten: c) arterielle
Blutdruckerhöhung, d ) Dyslipoproteinämie, e) Mikroalbuminurie (=
WHO-Kriterium), f) Proinflammation / Prothrombose (nach NCEP ATP III)
Die International
Diabetes Association geht von einem Metabolischen Syndrom aus, wenn
folgende Kriterien erfüllt sind: a) Trigylceride im Serum >150 mg/dl
(1,7 mmol/l). b) HDL-Cholesterin im Serum <50 mg/dl bei Frauen (1,29
mmol/l) bzw. <40 mg/dl bei Männern (1,03 mmol/l), c) Hypertonie,
mindestens 130 mm Hg oder 85 mm Hg diastolisch, d) Nüchtern-Plamaglukose
von mindestens 100 mg/dl (5,6 mmol/l) oder Typ 2 Diabetes mellitus („Diapositas“)
Mineralstoffversorgung
gilt in Deutschland als
unzureichend für Calcium (erwünscht: 1.000 mg/Tag; geschätzte Zufuhr:
881 mg/Tag) Jod (erwünscht: 200 μg/Tag, geschätzte Zufuhr: 95 μg/Tag)
und Eisen (erwünscht: 15 mg/Tag für Frauen und 10 mg/Tag für Männer
Mikronährstoffe
Sind Vitamine
(fettlösliche, wasserlösliche) und Mineralstoffe (Mengenelemente: >50
mg/kg KG, Spurenelemente: <50 mg/kg KG)
Monosaccharide
Sind Glucose, Fructose
und Galaktose
Nährstoffe
Umfassen
Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Proteine, Fette) und Mikronährstoffe
(Vitamine, Mineralstoffe)
Nahrungsantioxidanzien
Sind Vitamin C,
Vitamin E und Selen (wirksam im Selenoprotein Gluthationperoxidase),
ß-Carotin und andere Carotinoide (α-Carotin,
ß-Crypoxanthin, Lycopin, Zeaxanthin)
Nahrungszusammensetzung, optimale
Ca. 10 Prozent
Proteine, ca. 30 Prozent Fette, ca. 60 Prozent Kohlenhydrate
Natriumarme
Lebensmittel
Enthalten weniger als
120 mg Natrium pro 100 g verzehrfertigem Lebensmittel
Nutrigenomik
Beschreibt den Einfluss
der Ernährung auf Transkriptom (Gesamtheit der mRNA), Proteom
(Gesamtheit der Proteine) und Metabolom (Gesamtheit der Metabolite)
Pflanzenstoffe,
primäre
Dienen der
Energieverwertung und liefern Strukturbausteine
Pflanzenstoffe,
sekundäre
Schützen vor
schädigenden Einflüssen, liefern Wachstumsfaktoren. Ihre Beteiligung an
der präventiven Wirkung einer hohen Obst- und Gemüsezufuhr ist
unbestritten. SPS zeichnen oft für die tief grüne, tief gelbe und tief
Rote Farbe von Obst- und Gemüsesorten verantwortlich. Sie sind besonders
hoch angereichert unterhalb der Schale, weshalb diese mitverzehrt werden
sollte. SPS sind Carotinoide, Phytosterine, Saponine, Glukosinolate,
Polyphenole, Proeteaseinhibitoren, Terpene, Phytoöstrogene, Sulfide und
Phytinsäure. Den SPS werden folgende Effekte zugeschrieben:
antikanzerogen, antimikrobiell, antioxidativ, antithrombotisch,
immunmodulierend, entzündungshemmend, blutdruckbeeinflussend,
cholesterinspiegelsenkend, blutglucosebeeinflussend, verdauungsfördernd.
Phytoöstrogene
Sind sekundäre
Pflanzenstoffe und umfassen die Gruppen der Lignane und Isoflavonoide,
wichtige Lieferanten von Lignanen sind Leinsamen, Sonnenblumenkerne,
Broccoli, Knoblauch, Karotten
Polysaccharide
Sind Stärke, Glykogen,
Zellulose, Inulin
Präbiotika
Sind „nichtverdauliche
Lebensmittelbestandteile, die den Wirt durch Stimulation von Wachstum
und Aktivität einzelner oder einer begrenzten Zahl positiver
Bakterienstämme im Kolon günstig beeinflussen und dadurch die Gesundheit
des Menschen verbessern.
Probiotika
Sind definierte lebende
Mikroorganismen, die nach exogener Zufuhr aktiv und in ausreichender
Menge ihren Wirkungsort (meist das Kolon) erreichen und die Gesundheit
positiv beeinflussen.
Proteine
dienen dem Aufbau und
der Erneuerung körpereigener Proteine (indem sie unentbehrliche
Aminosäuren sowie Stickstoff, Schwefel und Selen liefern) sowie der
Energiegewinnung (im Hungerstoffwechsel!!)
Proteinaufnahme,
empfohlene
Täglich 0,8 g pro kg
Körpergewicht
Resistente Stärke
ist wasserunlöslicher
Ballaststoff (Glucosepolymer), der bei bakteriellem Abbau zu einer
höheren Butyratbildung führt als andere Ballaststoffe (Vorteil:
Regeneration und Funktionserhalt der Dickdarmschleimhaut); Lebensmittel
mit resistenter Stärke haben eine geringe glykämische Wirkung und damit
eine günstige Wirkung auf den Kohlenhydratstoffwechsel. Resistente
Stärke ist in roher Kartoffel und Hülsenfrüchten (wie etwa Erbsen)
enthalten; sie wird zu 90-100 Prozent bakteriell abgebaut
Synbiotoka
Von Synbiotika spricht
man, wenn in einem Lebensmittel Pro- und Präbiotika enthalten sind und
diese sich gegenseitig unterstützen.
Transfettsäuren
kommen in geringen
Mengen in Fleisch, Butter und Milchprodukten vor (in höheren in Pommes
frittes, Chips und Backwaren. Sie haben einen höheren Schmelzpunkt und
damit eine bessere Stabilität bei Raumtemperatur. Im Organismus erhöhen
sie das LDL-Cholesterin, Lipoprotein (a) und möglicherweise auch die
Triglyceridkonzentration. Außerdem senken sie das HDL-Cholesterin
(besonders ungünstiger Effekt auf das Lipidmuster). Sie erhöhen das
Risiko einer koronaren Herzkrankheit.
Vitamin E
Ist ein fettlösliches
Vitamin, das vor Autooxidation schützt. In Kombination mit ungesättigten
Fettsäuren kann es diese vor Autooxidation schützen. Es hat einen
indirekten Einfluss auf die Eicosanoidsynthese, das Immunsystem und die
Membranfluidität. Die Gesamtzufuhr sollte 12-15 mg TÄ/Tag betragen.
Vitaminversorgung
Gilt in Deutschland als
unzureichend für Folsäure und Vitamin D. Die empfohlene Zufuhr von
Folsäure (D-A-CH 2000) beträgt 400 μg, als mittlere geschätzte Zufuhr
werden 219 μg/Tag angenommen (EB 2004). Bei schlechter
Folsäureversorgung steigt das Risiko für Neuralrohrdefekte,
Gefäßerkrankungen und koronare Herzkrankheit (KHK). Folsäurehaltige
Lebensmittel sind Spinat, Salat, Weißkohl, Tomaten, Hülsenfrüchte,
Orangen, Vollkorngetreideprodukte. Sie sollten möglichst frisch verzehrt
sowie kühl und dunkel gelagert werden. Längeres Erhitzen bzw. Aufwärmen
ist zu vermeiden. Frauen sollten schon vor der Schwangerschaft einen
Folsäuremangel ausgleichen. Die empfohlene Zufuhr von Vitamin D beträgt
5 μg/Tag (D-A-CH 2000), die geschätzte mittlere Zufuhr beträgt 3,2
μg/Tag. Die Vitamin D-Versorgung lässt sich verbessern durch Verzehr von
fettem Seefisch (z.B. Lachs mit 15,3 μg) und ausreichende Bewegung im
Freien. Auch Milch enthält Vitamin D (9,06 μg/100 g).
Vollkost
Ernährung, die ohne
Einschränkung alle Nahrungsbestandteile, also
Kohlenhydrate,
Lipide,
Proteine,
Ballaststoffe,
Vitamine und
Mineralstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis beinhaltet.
Vollwerternährung
(Giessener Formel:)
Vollwert-Ernährung ist eine überwiegend pflanzliche (lakto-vegetabile)
Ernährungsweise, bei der gering verarbeitete Lebensmittel bevorzugt
werden. Gesundheitlich wertvolle, frische Lebensmittel werden zu
genussvollen und bekömmlichen Speisen zubereitet. Die hauptsächlich
verwendeten Lebensmittel sind Gemüse und Obst, Vollkornprodukte,
Kartoffeln, Hülsenfrüchte sowie Milch und Milchprodukte, daneben können
auch geringe Mengen an Fleisch, Fisch und Eiern enthalten sein. Etwa die
Hälfte der Nahrung besteht aus unerhitzter Frischkost. (...) Zusätzlich
zur Gesundheitsverträglichkeit der Ernährung werden im Sinne der
Nachhaltigkeit auch die Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialverträglichkeit
des Ernährungssystems berücksichtigt. (...) Mit Vollwert-Ernährung
sollen hohe Lebensqualität – besonders Gesundheit –, Schonung der
Umwelt, faire Wirtschaftsbeziehungen und soziale Gerechtigkeit weltweit
gefördert werden." (Definition nach von Koerber, 1994) |