Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Kleines Glossar der

Ernährungsmedizin


Das folgende Glossar ist im Rahmen eines Seminars entstanden und daher bei weitem unvollständig. Als Quellen dienten u.a.: wikipedia.de, Leitzmann et al.: Ernährung und Prävention. 2. Auflage. Hippokrates 2005). Für die Richtigkeit wird keine Garantie übernommen!

Adiponektin

ist ein Peptidhormon, das in den Fettzellen beim Menschen und bei Tieren gebildet wird. Es reguliert zusammen mit dem Leptin, dem Insulin und anderen Hormonen das Hungergefühl und Nahrungsaufnahme. Es verstärkt die Wirkung des Insulins an den Fettzellen. Sind die Fettzellen voll, wird wenig Adiponektin produziert. Sind sie leer, wird die Produktion gesteigert. Übergewichtige haben einen niedrigen Adiponektin-Spiegel. Das schwächt die Wirkung des Insulins ab, so dass der Zucker im Blut nicht abgebaut wird. Ein niedriger Spiegel von Adiponektin erhöht im Zusammenspiel mit genetischen Faktoren das Diabetes-Risiko und führt zugleich oft schon lange vor der Entdeckung der Zuckerkrankheit zu Gefäßschädigungen. Menschen mit einem hohen Adiponektinspiegel sind vor Diabetes geschützt. (Quelle:Wikipedia)

Adipositas (WHO)

Liegt bei einem BMI >30 vor. Man unterscheidet Grad I, Grad II und Grad III. Bei einem BMI zwischen 25 und 30 spricht man von Übergewicht (Präadipositas). Das Normalgewicht liegt im BMI-Bereich von 18,5 bis 25.

Adipositas, viszerale

Zeichnet sich durch einen vermehrten Taillenumfang aus. Nach der IDF (International Diabetes Federation) liegt eine viszerale Adipositas bei einem Taillenumfang für Frauen >80 cm und für Männer >94 cm aus. Die Messung erfolgt mit einem Maßband, das auf der Hälfte der Strecke zwischen unterem Rippenbogen und oberer Darmbeinschaufel angelegt wird. Daneben gilt auch die „Waist to hip ratio (WHR) als Kriterium. Sie sollte bei Frauen <0,85 und bei Männern <1,0 betragen

Ballaststoffe

Wasserunlösliche Ballaststoffe sind Cellulose, Hemizellulose, Lignin und resistente Stärke; wasserlösliche Ballaststoffe sind Pektin (z.B. in Äpfeln), Alginate, Schleimstoffe und Pflanzengummis. Zu den erwünschten Wirkungen von Ballaststoffen gehören: verzögerte Magenentleerung, verkürzte Transitzeit im Magen-Darm-Trakt, Bindung von Gallensäuren, Cholesterin senkende Wirkung, Synthese kurzkettiger Fettsäuren, pH-Wert-Senkung, Bindung von Schwermetallen. Ballaststoffe verhindern Obstipation, Divertikulose, Kolonkarzinom und Gallensteine. Sie haben einen günstigen Einfluss auf den Kohlenhydratstoffwechsel (Blutglukosespiegel) und den Fettstoffwechsel (Blutlipide).

Bioaktive Substanzen

Sind gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe von Lebensmitteln ohne Nährstoffcharakter im eigentlichen Sinne. Sie modulieren zelluläre Stoffwechselprozesse. Zu den bioaktiven Substanzen rechnen sekundäre Pflanzenstoffe (SPS), Ballaststoffe/Nahrungsfasern und Substanzen in fermentierten Lebensmitteln

Biologische Wertigkeit

Ist ein Maß für die Qualität von Nahrungsprotein. Sie ist abhängig von Menge und Gehalt an essentiellen Aminosäuren. Vollei hat die biologische Wertigkeit 100. Nach Thomas (1909) versteht man unter biologischer Wertigkeit die Anzahl Gramme Körpereiweiß, die durch 100 Gramm des betreffenden Nahrungsproteins ersetzt werden können. Kartoffel hat beispielsweise die biologische Wertigkeit 86, Weizen 58. In Kombination mit anderen Proteinlieferanten kann die biologische Wertigkeit gesteigert werden.

Blutlipide

LDL-Cholesterin = Gesamtcholesterin – (Triglyceride/5*) – HDL-Cholesterin

*TG-Spiegel<350 mg/dl (entspricht 4,0 mmol/l)

Diätetik

Lehre vom gesundheitsbewussten und gesundheitsfördernden Lebensstil (worunter neben der Ernährung insbesondere auch die Bewegung gehört

Diätetische Grundprinzipien

Nährstoffrelationen, Zusammensetzung der Lebensmittel und Lebensmittelauswahl sind die maßgeblichen präventiven Gesundheitsfaktoren. Zu bevorzugen sind Lebensmittel mit niedrigem Glykämischem Index und/oder niedriger Glykämischer Load, mit niedriger Energiedichte (= ballaststoffreiche Lebensmittel), mit antiatherogenem Fettsäurenmuster (Lein-, Perilla-, Raps-, Walnussöl), Lebensmittel mit antioxidativer Wirkung und sekundären Pflanzenstoffen (Gemüse, Obst, Getreideprodukte)

Disaccharide

sind Sacharose (z.B. in Zuckerrohr), Laktose (z.B. in Milch) und Maltose (z.B. in Getreidekeimen), es handelt sich um Glucose in Verbindung mit entweder Fructose, Laktose oder Glucose

Eisenversorgung

Gilt in Deutschland für junge Frauen als noch unzureichend.

Energiebedarf

Setzt sich aus Grundumsatz, Leistungsumsatz und nahrungsinduzierter Thermogenese zusammen.

Energiedichte

Maß für die Energie pro Raumvolumen eines Stoffes; Lebensmittel mit niedriger Energiedichte erhöhen das Sättigungsgefühl. Personen mit Übergewicht sollten Lebensmittel mit geringer Energiedichte bevorzugen; unterernährte eher solche mit höherer

Ernährungsabhängige bzw. –mitbedingte Erkrankungen

Sind insbesondere Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2, die ihrerseits Herz-Kreislaufkrankheiten fördern

Ernährungsmedizin

Ist die Wissenschaft vom Einfluss der Ernährung auf den Funktionszustand des gesunden und kranken menschlichen Organismus sowie vom Einfluss der Krankheiten auf Nahrungsbedarf, Nahrungsaufnahme und Nahrungsverwertung.

Fehlernährung

Qualitativ und quantitativ unangemessene Zufuhr von Nahrungsmitteln; resultiert beispielsweise in Übergewicht oder Diabetes Typ 2

Fette, biologische Funktion

Fette sind im menschlichen Organismus eine wichtige Speicher- und Transportform von Energie. Sie sind ein struktureller Bestandteil von biologischen Membranen und Zelloberflächen. Sie dienen als Ausgangssubstanz für die Synthese von Eicosanoiden. Sie sind Träger von fettlöslichen Vitaminen (A, D, E. K) und essentiellen Fettsäuren

Fettsäuren

ist eine Gruppenbezeichnung für Monocarbonsäuren, also Verbindungen, die aus einer –COOH-Gruppe (Carboxylgruppe) und aus einer unterschiedlich langen und strukturierten – aber fast ausschließlich unverzweigten – Kohlenwasserstoffkette bestehen. Die Namensgebung Fettsäure geht zum einen auf die chemische Eigenschaft der Carboxylgruppe zurück, nämlich sauer zu reagieren. Zum anderen geht der Name auf die Entdeckungsgeschichte dieser Alkancarbonsäuren als Bestandteil von natürlichen Fetten zurück. Aus dieser Sicht werden Fettsäuren zu den Lipiden gezählt. Fettsäuren mit bis zu vier Kohlenstoffatomen werden als kurzkettig, mit 6-12 als mittelkettig und mit mehr als 12 als langkettig bezeichnet. Kurzkettige Fettsäuren sind nur in geringen Mengen in der Nahrung enthalten, entstehen jedoch beim Abbau von Ballaststoffen im Darm. Auch die mittelkettigen Fettsäuren kommen nur in geringen Mengen vor, z.B. in Milch und Kokosfett, während in den meisten Fetten langkettige Fettsäuren mit 16-18 Kohlenstoffatomen vorliegen. Fettsäuren ohne Doppelbindungen werden als gesättigt bezeichnet. Bei den ungesättigten Fettsäuren wird zwischen einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren unterschieden. Letztere enthalten vom Methylende her gesehen am dritten oder sechsten Kohlenstoffatom Doppelbindungen und werden entsprechend ω-3- bzw. ω-6-Fettsäuren genannt.

Fettsäuren, essentielle

Nicht nur Linolensäure (ω-3-Fettsäure)und Linolsäure (ω-6-Fettsäure) sind als essentiell anzusehen. Auch den den langkettigen ω-3-Fettsäuren (z.B. Eikosapentaensäure) wird ein essentieller Charakter zugesprochen. Aus den Polyenfettsäuren mit 20 Kohlenstoffatomen, vor allem der Arachidonsäure, entstehen durch Oxidation Eikosanoide.

Fettzufuhr, Erkrankungen

Beziehungen bestehen zu Dyslipoproteinämien, Arteriosklerose, Dickdarmkrebs, Adipositas/Übergewicht

Fettsäurenzufuhr, Referenzwerte (D-A-CH 2000)
Langkettige gesättigte Fettsäuren: max. 10 Prozent

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren: ca. 7 Prozent

einfach ungesättigte Fettsäuren: >10 Prozent

Verhältnis ω6:ω3: 5:1

Verhältnis gesättigt zu ungesättigt: 1:2

Flavonoide

Gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Sie sind die mengenmäßig häufigsten und wirksamsten antioxidativen Inhaltsstoffe pflanzlicher Lebensmittel

Folsäure

Folsäure ist ein wasserlösliches Vitamin. Bei schlechter Folsäureversorgung steigt das Risiko für Neuralrohrdefekte, Gefäßerkrankungen und koronare Herzkrankheit (KHK). Folsäurehaltige Lebensmittel sind Spinat, Salat, Weißkohl, Tomaten, Hülsenfrüchte, Orangen, Vollkorngetreideprodukte. Sie sollten möglichst frisch verzehrt sowie kühl und dunkel gelagert werden. Längeres Erhitzen bzw. Aufwärmen ist zu vermeiden. Frauen sollten schon vor der Schwangerschaft einen Folsäuremangel ausgleichen.

Functional Food

Sind Lebensmittel, die zusätzlich zu ihrer ernährungsphysiologischen Bedeutung eine weitere positive Funktion für die Gesundheit, die physische Leistungsfähigkeit oder das Wohlbefinden haben. Synonyma sind: Designer Food, Pharmafood, Neutraceuticals oder Food for Special Health Use.

Glykämischer Index (GI)

Ist die Fläche unter der postprandialen Blutglukosekurve als Prozentsatz im Vergleich zur Aufnahme der gleichen Kohlenhydratmenge in Form von Glucose. Lebensmittel mit einem hohen Glykämischen Index wirken sich nur kurzfristig auf das Sättigungsgefühl aus, solche mit einem niedrigen GI wirken dagegen länger.

Glykämische Load

Berücksichtigt die Kohlenhydratmenge pro Portion. So hat Wassermelone zwar einen Glykämischen Index von 72, die Glykämische Load beträgt dagegen nur 6 g (pro 100 g); im Vergleich dazu hat Reis einen Glykämischen Index von 56, wobei die Glykämische Load mit 41 g deutlich größer ist. Die Angabe des Glykämischen Index allein ist daher für die ernährungsmedizinische Beurteilung eines Lebensmittels wenig aussagekräftig.

Grundumsatz

Wird nach 12-14 Stunden Nahrungskarenz bei völliger Ruhe und konstanter Umgebungstemperatur gemessen und beträgt etwa 1kcal (4,19 kJ) pro Stunde und kg Körpergewicht. Der Grundumsatz ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Beispielsweise liegt er bei Frauen aufgrund des höheren Fettanteils etwa 10 Prozent niedriger als bei Männern.

Homocystein

Ist eine schwefelhaltige Aminosäure, die nicht mit der Nahrung zugeführt wird, sondern im Stoffwechsel aus der essentiellen Aminosäure Methionin entsteht. Eine erhöhte Methionin-Konzentration im Blut gilt als unabhängiger Risikofaktor für artherosklerotische Erkrankungen. Bei einem Homocysteinspiegel über 12 μmol/l wird eine erhöhte Zufuhr von folsäurereichem Gemüse und Obst empfohlen.

Jod

Spurenelement, das in Deutschland noch nicht ausreichend zugeführt wird, als täglich erforderliche Verzehrsmenge gelten 200 μg Jod/Tag. Jod lässt sich durch regelmäßigen Konsum von Seefisch und Jodsalz zuführen.

Kohlenhydrate
sind Substanzen mit der allgemeinen Summenformel CnH2nOn; ernährungsphysiologisch lassen sie sich in durch Enzyme des Gastrointestinaltrakts spaltbare und nicht spaltbare Kohlenhydrate einteilen. Man unterscheidet Mono-, Di- und Polysaccharide.

Kohlenhydratzufuhr, tägliche

Mindestens 140 g/d zur Vermeidung einer zu hohen Gluconeogenese-Rate (dabei sind Polysaccharide zu bevorzugen

Leptin

Ist ein Proteohormon. Es wird durch das obese-Gen (ob) kodiert und von Fettzellen (Adipozyten) sezerniert. Es hat Appetit-hemmende Wirkung. Leptin spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Fettstoffwechsels von Säugetieren. Rezeptoren für Leptin konnten in zwei unterschiedlichen Populationen von Neuronen in Kerngebieten des Nucleus arcuatus und Nucleus paraventricularis des Hypothalamus identifiziert werden. Die erste Gruppe dieser Neuronen produziert die Appetit-stimulierenden Neuropeptide AgRP (agouti-related protein) und NPY (Neuropeptid Y), welche durch das Leptin unterdrückt werden. Die zweite Population produziert POMC (proopiomelanocortin) und CART (cocaine- and amphetamine-regulated transcript), beides Transmitterstoffe, die Appetit-zügelnd wirken. Diese werden durch Leptin aktiviert. In dem Maße, wie die Fettdepots des Körpers reduziert werden, nimmt auch die Menge an im Körper zirkulierendem Leptin ab, was wiederum eine Zunahme des Appetits bewirkt. Hoffnungen, dass Leptin sich als wirkungsvolles appetitzügelndes Medikament erweisen könnte, haben sich zerschlagen, als man feststellte, dass die meisten fettleibigen Menschen hohe Spiegel dieses Hormons aufweisen. Diese - häufig ständig hungrigen - Patienten weisen keinen Mangel an Leptin (Leptindefizienz) auf, sondern leiden vielmehr an einer sog. Leptinresistenz, einem Zustand, bei dem die physiologische Wirkung des Leptins auf die Zielneuronen unterbleibt.

Mangelernährung

= Unterernährung, ist häufige Folge von Essstörungen, Alter oder unangemessener Ernährung im Krankenhaus

Metabolisches Syndrom

Umfasst als Basis die a) viszerale Adipositas und b) die gestörte Glukosetoleranz bzw. den Typ 2 Diabetes mellitus sowie zwei der folgenden Komponenten: c) arterielle Blutdruckerhöhung, d ) Dyslipoproteinämie, e) Mikroalbuminurie (= WHO-Kriterium), f) Proinflammation / Prothrombose (nach NCEP ATP III)

Die International Diabetes Association geht von einem Metabolischen Syndrom aus, wenn folgende Kriterien erfüllt sind: a) Trigylceride im Serum >150 mg/dl (1,7 mmol/l). b) HDL-Cholesterin im Serum <50 mg/dl bei Frauen (1,29 mmol/l) bzw. <40 mg/dl bei Männern (1,03 mmol/l), c) Hypertonie, mindestens 130 mm Hg oder 85 mm Hg diastolisch, d) Nüchtern-Plamaglukose von mindestens 100 mg/dl (5,6 mmol/l) oder Typ 2 Diabetes mellitus („Diapositas“)

Mineralstoffversorgung

gilt in Deutschland als unzureichend für Calcium (erwünscht: 1.000 mg/Tag; geschätzte Zufuhr: 881 mg/Tag) Jod (erwünscht: 200 μg/Tag, geschätzte Zufuhr: 95 μg/Tag) und Eisen (erwünscht: 15 mg/Tag für Frauen und 10 mg/Tag für Männer

Mikronährstoffe

Sind Vitamine (fettlösliche, wasserlösliche) und Mineralstoffe (Mengenelemente: >50 mg/kg KG, Spurenelemente: <50 mg/kg KG)

Monosaccharide

Sind Glucose, Fructose und Galaktose

Nährstoffe

Umfassen Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Proteine, Fette) und Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe)

Nahrungsantioxidanzien

Sind Vitamin C, Vitamin E und Selen (wirksam im Selenoprotein Gluthationperoxidase), ß-Carotin und andere Carotinoide (α-Carotin, ß-Crypoxanthin, Lycopin, Zeaxanthin)

Nahrungszusammensetzung, optimale

Ca. 10 Prozent Proteine, ca. 30 Prozent Fette, ca. 60 Prozent Kohlenhydrate

Natriumarme Lebensmittel

Enthalten weniger als 120 mg Natrium pro 100 g verzehrfertigem Lebensmittel

Nutrigenomik

Beschreibt den Einfluss der Ernährung auf Transkriptom (Gesamtheit der mRNA), Proteom (Gesamtheit der Proteine) und Metabolom (Gesamtheit der Metabolite)

Pflanzenstoffe, primäre

Dienen der Energieverwertung und liefern Strukturbausteine

Pflanzenstoffe, sekundäre

Schützen vor schädigenden Einflüssen, liefern Wachstumsfaktoren. Ihre Beteiligung an der präventiven Wirkung einer hohen Obst- und Gemüsezufuhr ist unbestritten. SPS zeichnen oft für die tief grüne, tief gelbe und tief Rote Farbe von Obst- und Gemüsesorten verantwortlich. Sie sind besonders hoch angereichert unterhalb der Schale, weshalb diese mitverzehrt werden sollte. SPS sind Carotinoide, Phytosterine, Saponine, Glukosinolate, Polyphenole, Proeteaseinhibitoren, Terpene, Phytoöstrogene, Sulfide und Phytinsäure. Den SPS werden folgende Effekte zugeschrieben: antikanzerogen, antimikrobiell, antioxidativ, antithrombotisch, immunmodulierend, entzündungshemmend, blutdruckbeeinflussend, cholesterinspiegelsenkend, blutglucosebeeinflussend, verdauungsfördernd.

Phytoöstrogene

Sind sekundäre Pflanzenstoffe und umfassen die Gruppen der Lignane und Isoflavonoide, wichtige Lieferanten von Lignanen sind Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Broccoli, Knoblauch, Karotten

Polysaccharide

Sind Stärke, Glykogen, Zellulose, Inulin

Präbiotika

Sind „nichtverdauliche Lebensmittelbestandteile, die den Wirt durch Stimulation von Wachstum und Aktivität einzelner oder einer begrenzten Zahl positiver Bakterienstämme im Kolon günstig beeinflussen und dadurch die Gesundheit des Menschen verbessern.

Probiotika

Sind definierte lebende Mikroorganismen, die nach exogener Zufuhr aktiv und in ausreichender Menge ihren Wirkungsort (meist das Kolon) erreichen und die Gesundheit positiv beeinflussen.

Proteine

dienen dem Aufbau und der Erneuerung körpereigener Proteine (indem sie unentbehrliche Aminosäuren sowie Stickstoff, Schwefel und Selen liefern) sowie der Energiegewinnung (im Hungerstoffwechsel!!)

Proteinaufnahme, empfohlene

Täglich 0,8 g pro kg Körpergewicht

Resistente Stärke

ist wasserunlöslicher Ballaststoff (Glucosepolymer), der bei bakteriellem Abbau zu einer höheren Butyratbildung führt als andere Ballaststoffe (Vorteil: Regeneration und Funktionserhalt der Dickdarmschleimhaut); Lebensmittel mit resistenter Stärke haben eine geringe glykämische Wirkung und damit eine günstige Wirkung auf den Kohlenhydratstoffwechsel. Resistente Stärke ist in roher Kartoffel und Hülsenfrüchten (wie etwa Erbsen) enthalten; sie wird zu 90-100 Prozent bakteriell abgebaut

Synbiotoka

Von Synbiotika spricht man, wenn in einem Lebensmittel Pro- und Präbiotika enthalten sind und diese sich gegenseitig unterstützen.

Transfettsäuren

kommen in geringen Mengen in Fleisch, Butter und Milchprodukten vor (in höheren in Pommes frittes, Chips und Backwaren. Sie haben einen höheren Schmelzpunkt und damit eine bessere Stabilität bei Raumtemperatur. Im Organismus erhöhen sie das LDL-Cholesterin, Lipoprotein (a) und möglicherweise auch die Triglyceridkonzentration. Außerdem senken sie das HDL-Cholesterin (besonders ungünstiger Effekt auf das Lipidmuster). Sie erhöhen das Risiko einer koronaren Herzkrankheit.

Vitamin E

Ist ein fettlösliches Vitamin, das vor Autooxidation schützt. In Kombination mit ungesättigten Fettsäuren kann es diese vor Autooxidation schützen. Es hat einen indirekten Einfluss auf die Eicosanoidsynthese, das Immunsystem und die Membranfluidität. Die Gesamtzufuhr sollte 12-15 mg TÄ/Tag betragen.

Vitaminversorgung

Gilt in Deutschland als unzureichend für Folsäure und Vitamin D. Die empfohlene Zufuhr von Folsäure (D-A-CH 2000) beträgt 400 μg, als mittlere geschätzte Zufuhr werden 219 μg/Tag angenommen (EB 2004). Bei schlechter Folsäureversorgung steigt das Risiko für Neuralrohrdefekte, Gefäßerkrankungen und koronare Herzkrankheit (KHK). Folsäurehaltige Lebensmittel sind Spinat, Salat, Weißkohl, Tomaten, Hülsenfrüchte, Orangen, Vollkorngetreideprodukte. Sie sollten möglichst frisch verzehrt sowie kühl und dunkel gelagert werden. Längeres Erhitzen bzw. Aufwärmen ist zu vermeiden. Frauen sollten schon vor der Schwangerschaft einen Folsäuremangel ausgleichen. Die empfohlene Zufuhr von Vitamin D beträgt 5 μg/Tag (D-A-CH 2000), die geschätzte mittlere Zufuhr beträgt 3,2 μg/Tag. Die Vitamin D-Versorgung lässt sich verbessern durch Verzehr von fettem Seefisch (z.B. Lachs mit 15,3 μg) und ausreichende Bewegung im Freien. Auch Milch enthält Vitamin D (9,06 μg/100 g).

Vollkost

Ernährung, die ohne Einschränkung alle Nahrungsbestandteile, also Kohlenhydrate, Lipide, Proteine, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis beinhaltet.

Vollwerternährung

(Giessener Formel:) Vollwert-Ernährung ist eine überwiegend pflanzliche (lakto-vegetabile) Ernährungsweise, bei der gering verarbeitete Lebensmittel bevorzugt werden. Gesundheitlich wertvolle, frische Lebensmittel werden zu genussvollen und bekömmlichen Speisen zubereitet. Die hauptsächlich verwendeten Lebensmittel sind Gemüse und Obst, Vollkornprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte sowie Milch und Milchprodukte, daneben können auch geringe Mengen an Fleisch, Fisch und Eiern enthalten sein. Etwa die Hälfte der Nahrung besteht aus unerhitzter Frischkost. (...) Zusätzlich zur Gesundheitsverträglichkeit der Ernährung werden im Sinne der Nachhaltigkeit auch die Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialverträglichkeit des Ernährungssystems berücksichtigt. (...) Mit Vollwert-Ernährung sollen hohe Lebensqualität – besonders Gesundheit –, Schonung der Umwelt, faire Wirtschaftsbeziehungen und soziale Gerechtigkeit weltweit gefördert werden." (Definition nach von Koerber, 1994)