Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Teil 5: Das eingeschlossene Kind


Es könnte sein, dass das Eingeschlossensein die Quelle mancher Ängste ist, ich weiß es aber nicht. Empfinden tue ich eher Trauer über das Verlorensein und die Lieblosigkeit, mit der ich behandelt wurde. Ich versuche einmal, mich in die Situation des Eingeschlossenseins als Kind hineinzuversetzen, vielleicht spüre ich es ja dann.

Weiß nicht, .... Ich habe das Eingeschlossensein erst gar nicht registriert, war ja erst 4 - 5 Jahre, denn ich war noch nicht in der Schule (mit 5 1/2 eingeschult).

Auf jeden Fall muss ich wohl laut geschluchzt haben, denn - ich weiß nicht, wie viele Tage es sich wiederholte, aber irgendwann klopfte es an die Tür und jemand rief: "Kind, was hast du denn, ich bin die Vermieterin. Bist du allein?" Ich traute mich nicht zu antworten, aber sie ließ nicht locker. "Komm doch raus, solange Deine Eltern wieder da sind, kannst du bei mir bleiben."

Erst jetzt merkte ich, dass die Tür verschlossen war. Ich weiß auch nicht, ob ich mich rausgetraut hätte, denn auch die Vermieterin, wie sonst alles - war mir fremd und mir war es ja auch verboten worden raus zu gehen. Ich war also auch halbfroh, dass ich nicht raus konnte, durch die Tür geschützt war, hatte auch ein schlechtes Gewissen, dass die Vermieterin mich gehört hat, meinen Eltern gegenüber. Als meine Mutter zurückkam (5 Std. alleine!) hörte ich draußen laute Stimmen. Die Vermieterin sprach mit meiner Mutter. Ich hatte ein ungutes Gefühl. Als meine Mutter hereinkam, schimpfte(!) sie mit mir. Was mir einfiele so laut zu weinen, was die Leute denken sollen etc. etc. (Ich war und bin heute noch fassungslos darüber) Am nächsten Tag, war ich wieder alleine, aber ich weinte nicht mehr laut, sondern ich verzog mich in die hinterste Ecke der Wohnung und wimmerte leise. Wimmern musste ich aber, es ging nicht ohne!

Die Vermieterin ließ nicht locker, und klopfte jeden Tag an die Tür und tröstete mich, und sagte mir, sie wüsste, dass ich alleine bin und sie würde auf mich auspassen. (so erfuhr ich das erste Mal, dass ein Fremder sich mehr um mich kümmerte als meine eigenen Eltern).

Jeden Tag stritt die Vermieterin mit meiner Mutter, diese schimpfte mit mir, ob ich nicht leise sein könnte. Eines Tages wurde der Streit noch lauter, was mit einem lauten Türeknallen endete. Die Vermieterin muss meiner Mutter wohl gedroht haben.