Vorausschicken muss ich vielleicht zum Verständnis, wie wir lebten.
Anfänglich wuchs ich in..... in einer großfamilienähnlichen Situation in
einem Haus mit vielen Tieren auf (Hunde, Katzen, Kaninchen, Hühner,
Tauben, Wellensittiche, Schweine). Nach dem Krieg ist meine ganze Familie
einer Vermieterin in ......... zugeteilt worden. Die Vermieterin wohnte
oben im Dach, auf 3 Etagen verteilte sich die Familie.
Meine Großeltern wohnten mit einem Enkelchen
(behinderte Tochter meiner Tante) auf der 1. Etage. Auf Halbparterre
wohnte meine Tante mit ihrem Sohn und ihrem neuen Mann, und mein anderer
Großvater in einem kleinen Zimmer. Wir wohnten in einem zwar
eingerichteten, aber dunklem Keller. Es gab keine Fenster, stattdessen
unterirdische Luken mit Mäusegittern. Es gab nur ein Wohn-Schlafzimmer
meiner Eltern. Mein Bruder und ich schliefen in der Waschküche
(ungeheizt?, kann mich an keinen Ofen erinnern) mit rauen Kellerwänden und
geriffeltem grauen Steinfußboden. Auch hier gab es keine Fenster, aber einen
Ausgang mit einer Treppe nach oben in den Garten. Wir hielten uns nur
nachts in diesem Raum auf. Ich erinnere mich, dass ich nachts oft gefroren
haben muss. Ich wollte, immer zu meinem Bruder ins Bett, der wollte mich
aber nicht. Sein Bett stand am Rand in der Ecke, während ich mitten im
Zimmer stand. Eine zeitlang habe ich jede Nacht, dass Bett durch langes
Hopsen auseinander genommen, oder das Kissen im Schlaf voll geschnieft
(ist mir ein Rätsel, wie das ging). Jedenfalls mussten meine Eltern nachts
oft das Bett wieder zusammenbauen (Holzbretter). Ich glaube mir war es
einfach zu kalt (3J.) und/oder fühlte mich einsam. Die Waschküche war
übrigens ansonsten nicht eingerichtet. Es standen nur einige alte Bottiche
herum, wo tagsüber der 'Schweinefraß' gekocht und vielleicht auch für die
große Familie gewaschen wurde. Der Raum meiner Eltern war komplett
eingerichtet, wir durften als Kinder aber nicht alleine dort herein. Ich
wollte auch gar nicht dort sein, denn der Raum hatte unheimliche
Wasserhähne. Wenn man einen davon anfasste, bekam man einen elektrischen
Schlag. Ich konnte mir als kleines Kind nie merken, welcher Wasserhahn es von
den beiden nebeneinander liegenden war. Außerdem vergaß man es oft beim
Trinken, und zack war es wieder passiert.
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