Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Teil 2: Ort mit Vorgeschichte


Ich muss vorausschicken, dass wir den Ort nicht absichtlich ausgesucht haben, um meinen 50. Geburtstag zu feiern, sondern wir auf der Durchreise waren. Da wir sowieso übernachten mussten, wollte ich meinem Mann den Ort.... am Gardasee zeigen und unseren alten Campingplatz. Wir haben auch alles gefunden und sind dann in einem (fremden!) Restaurant essen gegangen. Wir feiern die Geburtstage eigentlich nicht so sehr.

Aber natürlich erinnere ich mich an Szenen, die sich am Gardasee abspielten. (Urlaubsfahrten ca. 6.-13. Lebensjahr) Einerseits, dass ich mich als Kind dort immer sehr wohl gefühlt habe, aber nur wenn ich alleine war! Ich konnte hier, außer bei den Essenszeiten, den ganzen Tag draußen am Strand sein, mit einem Paddelboot fahren, schwimmen oder angeln. Das war spitze und ich sehnte mich das ganze Jahr danach, vermutlich, weil ich nicht mit meiner Familie in einer Wohnung aufeinander hing und ich viel in der Natur sein konnte.

Negative Szenen waren natürlich wieder die ständigen Auseinandersetzungen meiner Eltern, in der Urlaubszeit besonders heftig, da sie mehr zusammen waren. (Aber glücklicherweise nur verbal, da sie mehr unter Beobachtung standen) Es ging schon auf der Fahrt los. Es war immer dasselbe. Meine Eltern fingen nach ca. 2 Std. Fahrtzeit an, heftig zu streiten. Meine Mutter schrie, oder drohte als Höhepunkt dann irgendwann, die Tür aufzumachen und aus dem Auto zu springen (und das nicht nur einmal, sondern immer wieder, sie hielt dann auch öfter die Tür während der Fahrt auf) und mein Vater schrie und drohte gegen einen Baum zu fahren. Was mein Bruder machte, erinnere ich mich nicht mehr (vermutlich nichts, er war nämlich oft wie weggetreten). Ich musste mich jedenfalls nach einiger Zeit immer übergeben. Wir hatten immer schon Beutel dabei.

Auf dem Campingplatz ging das dann so weiter. Es war 2, 3 Tage Ruhe, aber es konnte jederzeit eskalieren. Wegen der ständigen Streitereien hielt ich mich soviel wie möglich nicht bei meinen Eltern auf, kam nur noch zum Essen. Ich erinnere mich, dass ich nicht nur sehr unglücklich war, wegen dem Verhalten meiner Eltern, sondern ich schämte mich auch, da auf einem Campingplatz ja alles einsehbar ist. Ich wollte eigentlich nicht zu meinen Eltern gehören, bedauerte überhaupt, zum Essen kommen zu müssen. Ich hatte aber auch ein schlechtes Gewissen deswegen. Ich entwickelte schon als kleines Kind ein starkes seelisches Eigenleben.