Im Moment versuche ich nachzuvollziehen, was ich als
Kind wohl empfunden habe. Z.B. schlafe ich normalerweise nicht gerne allzu
dunkel. Vor ein paar Tagen habe ich jedoch das dunkle Rollo ganz herunter
gezogen und es war sehr dunkel im Raum. Und prompt stellte sich bei mir
eine leichte Panikattacke und Angstgefühl ein, und die Erinnerung an die
dunkle Waschküche mit den Steinwänden und dem grauen Steinfußboden
ermächtigte sich meiner. Ich versuche jetzt, dass dunkle Schlafen zu üben.
Es geht auch schon, und ich fange an, es schöner zu finden, da man
erholter schlafen kann. (Neonleuchten scheinen in mein Zimmer!)
Viele der Kindheitsbilder erreichen mich im Moment
auch tagsüber.
Ich habe schon früh erkannt, dass meine Eltern nicht
'schuld' im eigentlichen Sinne an meiner Kindheitssituation sind. Sie sind
auch nur Kinder ihrer Zeit und ihrer Gefühle, und Liebe kann man nicht
erzwingen! Es würde mir auch gar nichts nützen, wenn irgendeiner Schuld
hat, sondern es kann sich ja nur etwas ändern, wenn man selbst etwas
ändert, deswegen ist die Frage nach der Schuld überflüssig. Ich bin
deswegen auch sehr früh (mit 16) von zuhause ausgezogen. Aber, was ist mit
den Gefühlen?
Wie kann man das verarbeiten? Ich weiß es nicht?