Im Rahmen der Internetgestützten Psychotherapie biete ich mitunter an, mir
schon im Vorfeld der ersten Treffen wichtige Ereignisse aus der
Lebensgeschichte mitzuteilen. Im folgenden finden Sie mehrere Mitteilungen
einer Patientin, die sich wegen zahlreicher Phobien (Fahrzeuge, Aufzüge,
Flugzeuge, Dunkelheit) und einer beginnenden
Depression an mich wandte. Ihre Gesundheitsstörungen begannen schlagartig
an ihrem 50. Geburtstag, an dem zeitgleich auch ihre Wechseljahre
einsetzten. In der Auseinandersetzung mit ihrer Lebensgeschichte entdeckt
die Patientin (ohne größere Anleitung!) wichtige psychologische
Zusammenhänge (Ursachen ihrer Angst). Außerdem beginnt sie aus eigener
Initiative erfolgreich, ihr Denken, Fühlen und Verhalten zu verändern.
Dieser "Fall" zeigt beispielhaft Ermutigendes: 1. Trotz schwerer
Belastungen in Kindheit und Jugend ist es möglich, zu einem intelligenten,
lebenstüchtigen, attraktiven und zufriedenen Menschen zu werden. 2. Auch
nach vielen Jahrzehnten kann man noch von der Vergangenheit eingeholt
werden, es bedarf nur der passenden "Schlüsselreize". 3. Es
lohnt sich die Vergangenheit zu "rekonstruieren" (das Puzzle zusammen zu
fügen). 4. Veränderung
bedarf oft nur kleiner Anstöße (bzw. einer wohlwollenden Begleitung). 5.
Veränderungen im Denken und Verhalten (insbesondere auch Versöhnung) können
heilend wirken.
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