54-jähriger Patient mit mehrjähriger
Depression
Er schreibt: "Im
Rahmen meiner sehr intensiven Therapie war ich anfänglich sehr skeptisch.
Meine Misstrauen (gegen alle Kontakte!) richtete sich auch gegen diese
Form der unterstützenden Therapie. Insgesamt wirkten die begleitenden
Hilfen, wie etwa Merkzettel, Texte aus Auszügen der Internetseiten,
Sitzungsfeedback und schließlich die internetgestützte Therapie auf mich
"erschlagend" und führten zu einer Abwehrreaktion. Nicht, dass ich nicht
suchend um jede Lösung, jede Hilfe auf dem Weg zur Überwindung der
schweren Krise dankbar war. Doch erschien mir diese massive Form der
"Hausaufgaben" anfangs als sehr belastend. Hinzu kam, dass eine deutliche
Änderung meiner Lebensumstände erforderlich war und nachdrücklich
eingefordert wurde. Auch die begleitende Sporttherapie forderte ihren
Tribut. Die auf mich sehr massiv wirkenden Anforderungen schienen mehr und
intensiver zu sein, als dies selbst im Rahmen einer stationären Behandlung
üblich ist. Sie förderten, aber sie forderten auch in einem Maße, dass es
manchmal in meiner Situation nicht zu schaffen war.
Gerade in diesen Momenten
des Zweifels waren die Email-Kontakte besonders wichtig. Sie waren wie die
entfernte Stimme des Coachs, der da ist (ohne körperlich präsent zu sein).
Ich erinnere mich gern an manche Mails, die sich aufmunternd auf bestimmte
Inhalte bezogen, die gerade in einer typischen Situation vorbeugend
erinnert werden sollten, damit es mit der Stimmung nicht wieder abwärts
ging. Ich sehe in dieser Form der Nachsorge bzw. begleitenden
Unterstützung der Therapie einen modernen und zukunftsweisenden Weg, die
Therapiezeiten zu verkürzen und die Zusammenarbeit für Arzt und Patient
gleichermaßen effektiver zu gestalten.
Meine Erfahrung mit der
Therapie im Allgemeinen und der internetgestützten Therapie im Besonderen
ist, dass es sich so verhält, wie mit einem lukullischen Buffet: Auch hier
steht eine mannigfaches Angebot an unterstützenden Maßnahmen und Hilfen
zur Verfügung, die jedoch nicht alle jedem schmecken und für jeden
Patienten geeignet wären. Wer würde schon vom Brunch alles nehmen, nur
weil es angeboten wird? Vor allem die Distanz in Zeit und persönlicher
Nähe, fehlender zeitlicher und persönlicher Druck (den die Form der
E-Mail-Therapiebegleitung beinhaltet) sowie die Freiheit in der
Formulierung haben die Email-Kontakte für mich zu einem außergewöhnlich
hilfreichen und wichtigen "Werkzeug bei der Reparatur meines Ichs" werden
lassen.
Ich habe eine schwere und
- nicht zuletzt wegen treuwidrigen Verhaltens meiner Krankenkasse, die die
Kosten der Sofortmaßnahmen nicht übernehmen wollte - lange depressive
Phase durchleben müssen. Hierbei habe ich die simple Gesprächstherapie,
die stationäre Form der Einzel-, Gruppen und Sporttherapie und die
Behandlungsmethode von Dr. Mück kennen gelernt. Nachhaltig und erfolgreich
war für mich schließlich die letztgenannte, weil sie die Vorteile der
verschiedenen Behandlungsweisen kombiniert und im Rahmen des integrierten
Behandlungskonzeptes mit konsequenter Sporttherapie und internetgestützter
Nachsorge (wozu auch die umfassende Sachinformationen der dort
veröffentlichten umfangreich präsenten Literatur gehören) ein
geschlossenes System bildet, das den Patienten persönlich in den
Vordergrund stellt.
Nach meiner Auffassung
wird eine ambulante Behandlung oft erfolglos bleiben, wenn sie nicht auch
eine planmäßige Sporttherapie als festen Baustein beinhaltet. Positive
körperlicher Erfahrungen und die damit mögliche Selbstfindung tragen
wesentlich zur Genesung seelischer Belastungen bei. Dies ist zwar allseits
bekannt und Allgemeingut, doch wird es in der praktischen Umsetzung -
selbst bei stationären Behandlungen - meist nur stiefmütterlich bedacht.
Hier liegt nach meiner ganz persönlichen Erfahrung jedoch der Schlüssel.
Vor allem die (meist schwierige!) Änderung der Lebensumstände ermöglicht
es, Depressionsfolgen zu lindern und zu heilen. Dafür bedarf es allerdings
einer neuen Gewichtung und Modifikation liebgewordener Gewohnheiten.
Abschließend stelle ich
für mich fest, dass meine Erkrankung nicht von außen geheilt werden
konnte. Die Heilung meiner "Major Depression", wie sie von Gutachter
genannt wurde, lag in mir selbst. Meine therapeutischen Anläufe vor der
Zusammenarbeit mit Dr. Mück stellten darauf ab, dass mein Leben bis zu
diesem Zeitpunkt falsch gewesen war, die erreichten Erfolge eher schlecht
und die neuen Ziele eher vage in diametral entgegen gesetzter Richtung
lägen. Durch die intensive Zusammenarbeit mit Dr. Mück habe ich
festgestellt, dass dieser Ansatz nicht hilfreich war: Nicht alles ist
schlecht, weil es anderen, dem Zeitgeist oder Interessen Dritter
zuwiderläuft. Erst diese Erkenntnis hat mich aus der Krankheit geführt.
Letztendlich war es in Vergessenheit geratenes Wissen um eigentlich banale
Zusammenhänge (etwa von Aktion und Reaktion, von Wirkungen und
Empfindungen), das neu wieder den früheren Menschen in mir möglich gemacht
hat. Dieses Wissen half, weil es vom Therapeuten offen angesprochen und
zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt wurde. Ohne die intensive Behandlung
wäre der Schutt, der sich über dieses Wissen gelegt hatte, nicht mehr
beseitigt worden. "Der Weg ist das Ziel" ist ein heute auch in der Werbung
häufig verwendeter Slogan, "Lebe deine Träume" ein weiterer. Beide sind
richtig, jedoch braucht es manchmal eines deutlichen Zeichens, diesen Weg
zu erkennen, die Träume zu lesen. Hierbei habe ich in dem integrierten
Behandlungskonzept erstmals und konsequent die richtige und erfolgreiche
Unterstützung erhalten. Und gerade für mich spielt hierbei die über Emails
vermittelte Möglichkeit, auch außerhalb der Therapiesitzungen Kontakt
aufzunehmen und .....auch Antwort zu erhalten, einen ganz wesentlichen
Faktor. Ich wäre froh, wenn er mir auch nach dem Auslaufen der
Therapiemaßnahme als Hilfestellung zur Verfügung stehen könnte. Ein
solches Nachbetreuungsangebot ist m. E. außerordentlich gut geeignet,
evtl. drohende Rückfälle frühzeitig aufzufangen. Vielleicht wäre es
anzuregen, in Fällen, wie etwa dem meinen, nicht nur einen Beitragsrabatt
für die Krankenversicherung zu gewähren, wenn alle 6 Monate der Zahnarzt
aufgesucht wird, sondern und insbesondere auch eine regelmäßige Nachsorge
in Gestalt von regelmäßigen Emailkontakten und Präsenzsitzungen
eingehalten würde, die in größeren Zeitabständen stattfinden." |